Oberst Peter Begemann führte mit viel Routine durch den Abend.
Am gestrigen Freitag, dem 15. März 2019, trafen sich die Mitglieder des Alten Blomberger Schützenbataillons von 1576 e.V. zur jährlichen Versammlung in der Schießhalle. Um 19.45 Uhr, somit leicht verspätet, forderte Oberst Peter Begemann zur Ruhe auf und begrüßte seine Schützenbrüder und auch die Schützenschwestern aus der Sportschützenabteilung. Anträge aus den Reihen der Schützen waren nicht eingegangen, auch ein Zeugnis guter Vorstandsarbeit. Vor der Begrüßung der Ehrengäste, erhob sich die Schützengesellschaft von den Sitzen um den Verstorbenen Siegfried Damaschke, Heinz Deppe, Heinz Lübbers, Fritz Schäfer, Adolf Tappe, Gerhard Wienke und Hans-Oskar Wnend zu gedenken.
Mit viel Sorgfalt zum Detail um niemanden zu vergessen, begrüßte Begemann nun die Ehrengäste auf gewohnt persönliche Weise – hatte für jeden einen kleinen Spruch parat um dessen Engagement für das Schützenwesen zu würdigen. Zum Beispiel empfahl der dem obersten Repräsentanten, König Michael Langemann, und seinem Gefolge die kommenden rund 3,5 Monate nochmals intensiv und mit der gleichen Freude wie bisher zu nutzen. Auch für Hallenmanager Harald Fasse fand der Oberst lobende Worte, er habe sich schnell in seiner neuen Funktion zurecht gefunden und mache seinen Job sehr gewissenhaft – es gab viel Beifall für Schützenbruder Fasse. Viele Veranstaltungen hatte es in 2018 für die Schützen gegeben, darunter der für Begeman wichtige ABS-Umwelttag, der Offiziersball, das Schützenfest Hannover und die Highlandgames der Rötter – um nur einige wenige zu nennen. Der Oberst lobte das aktive Schützenwesen, kommen doch zu den von ihm genannten 15 Events viele weitere Rottveranstaltungen hinzu.
Gut gefüllt war die Schießhalle zur Mitgliederversammlung des ABS.
Für die Abteilung der Sportschützen trat nun Rainer Schramm ans Rednerpult: „Trotz veralteten Equipments ist es uns gelungen, vier Starts auf Bundesebene hinzulegen. Im Ergebnis sind wir hier im guten Mittelfeld gelandet. Wir haben eine rege Trainingsteilnahme, eine wachsende Nachfrage und dürfen permanente Steigerungen von Leistungen festhalten“. Die Zahl der weiteren erfolgreich absolvierten Wettbewerbe war fast schon unglaublich. Zahlreiche erste bis dritte Plätze auf Landesebene und darunter. Oberst Begemann kommentierte dies mit: „Die Schießhalle bietet einen guten Rahmen, auch wenn ich gerade zur Kenntnis nehmen muss, dass Gerätschaften nicht mehr ganz so optimal sind. Wo wären wir denn sonst in den Wettbewerben gelandet? Nicht auszudenken. Der Schießsport ist und bleibt wichtig für unseren Verein, wir brauchen einen gesunden Mix.“
Die gute Arbeit des ABS-Vorstand zahlte sich aus.
Finanzschäffer Dr. Marc Lörcher verdeutlichte den Schützen gut verständlich das Zahlenwerk. Neben den Mitgliedsbeiträgen in Höhe von rund 43.600 Euro gehören die Vermietung an Dritte (rund 25.000 Euro) und der Getränkeverkauf (rund 40.000 Euro) zu den größten Einnahmen des ABS. Auch die kostenintensive Reparatur der PV-Anlage hat sich gelohnt, hier konnten mit fast 12.000 Euro wieder höhere Erträge erwirtschaftet werden als noch in 2017 (rund 8.500 Euro) – natürlich auch dem Rekordsommer zu verdanken. Was sich auf den ersten Blick nur positiv liest, hat auch eine andere, nämlich eine Ausgabenseite. In Summe war das gute Jahr auch zwingend nötig, die Jahre zuvor waren weniger finanzstark. Unter dem Strich bleiben -583,20 Euro als Vereinsergebnis (mit AFA) und 34.496,80 Euro ohne AFA im schützenfestfreien Jahr 2018 stehen. Den Kassenprüfern wurden alle Unterlagen vorgelegt, nach erfolgter Prüfung gab es keinerlei Beanstandungen, somit wurde dem Antrag auf Entlastung des Vorstands folgerichtig und einstimmig stattgegeben.
Zahlreiche Ehrungen hatte es gegeben, leider konnte Horst Tappe nicht teilnehmen, er fehlt auf dem Bild.
Auf der Tagesordnung stand nun der Punkt „Ehrungen“ vermerkt – Oberst Begemann durfte mit einer außergewöhnlichen starten: „1957 ist der Schütze ins ABS eingetreten und wurde zwölf Jahre später, also 1969, zum Offizier befördert. Viele Jahre verantwortete er als Kommandant unseren einmaligen Zapfenstreich. 2003, mit 64 Jahren, zum Ehrenoffizier ernannt, hat dieser Schützenbruder in seiner aktiven und auch passiven Zeit das Schützenwesen gelebt und sich um das ABS verdient gemacht. Als Anerkennung für 50 Jahre Offizierszugehörigkeit möchte ich nun im Namen des ABS den Major Horst Tappe aus dem Pinselrott mit der Ehrenurkunde des ABS und einer Ehrennadel auszeichnen.“ Leider musste diese außergewöhnliche Ehrung in Abwesenheit erfolgen.
Weitere Ehrungen konnten dann persönlich wie folgt erfolgen:
Verdienstnadel des WSB:
Harald Höcker 12. Rott
Ehrennadel des WSB:
Derek Hill 3. Rott
Andreas Middeke 6. Rott
Thilo Angermann 7. Rott
Frank Beermann 11. Rott
60-jährige Mitgliedschaft:
Heino Köhne 1. Rott
Wilfried Brand 4. Rott
Harald Rinsche 4. Rott
Manfred Wiechmann 7. Rott
50-jährige Mitgliedschaft:
Mattheus Tetelepta 1. Rott
Karl-Heinz Weber 3. Rott
Dieter Wetzstein 3. Rott
Bernd Null 4. Rott
Horst Rieks 5. Rott
Walter Preuß 6. Rott
Wilfried Golücke 9. Rott
Rolf Althof 12. Rott
40-jährige Mitgliedschaft:
Wilfried Hötger 1. Rott
Arie Verstegen 1. Rott
Joachim Hartfelder 4. Rott
Andreas Heidemann 4. Rott
Frank Meier 4. Rott
Dietmar Henschel 8. Rott
Udo Ostmann 10. Rott
Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Blomberg ist den Schützen stets willkommen.
Zur ohnehin alljährlich gegebenen Geselligkeit, trugen auch die Musiker der Freiwilligen Feuerwehr Blomberg bei. Unter der Leitung von Thomas Wedeking spielten die Musiker zur Einleitung und in der Pause vor den Wahlen. In den Vorstand berufen wurde der 33-jährige Julian Potthast, der im Jahr 2001 mit 16 Ken in das ABS eingetreten war und sogleich Jungschützenkönig wurde. Bis heute der jüngste Jungkönig in der Historie des ABS. Zum dritten Mal im Amt bestätigt wurde Andreas Gröning als Platzoffizier.
Im Anschluss an die Wahlen gab Oberst Begemann einen Ausblick auf die Veranstaltungen des laufenden Jahres 2019, selbstverständlich steht das vom 4. bis 7. Juli stattfindende Schützenfest im Vordergrund. Im Jahr 2020 (am 16. Mai) gilt es dann mit dem 444. Geburtstag des Alten Blomberger Schützenbataillons einen besonderen Geburtstag zu feiern – hierzu hüllte sich der Vorstand jedoch noch in Schweigen. Lassen wir uns überraschen.
