Präsentierten die Leitstellenbilanz 2018: (v.l.) Meinolf Hasse, Leiter Bevölkerungsschutz Kreis Lippe, Landrat Dr. Axel Lehmann und Kreisbrandmeister Karl-Heinz Brakemeier sowie (1. Reihe v.l.) Jörg Düning-Gast, Verwaltungsvorstand Kreis Lippe, Foto: Kreis Lippe.

365 Tage im Jahr rund um die Uhr koordiniert die Feuerschutz- und Rettungsleitstelle des Kreises Lippe in Notsituationen Hilfe. Wählen Anrufer in Lippe die 112, landen die Hilfesuchenden automatisch in der Leitstelle in Lemgo am Feuerwehraubildungszentrum. Die Disponenten in der Leitstelle alarmieren die erforderlichen Einsatzkräfte des Rettungsdienstes oder der Feuerwehr.

 

Im Jahr 2018 haben die Mitarbeiter 47.140 (in 2017: 47.513) Rettungsdiensteinsätze, 4.780 (in 2017: 3.605) Brand- und Hilfeleistungseinsätze der Feuerwehr sowie 21.664 (in 2017: 17.439) sonstige Telefondienste und Beratungen disponiert. Seit Juli 2018 nimmt die Leitstelle zudem Anrufe des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, erreichbar unter der Telefonnummer 116 117, entgegen und vermittelte 14.724 Anrufe.

 

Insgesamt verzeichnete die Leitstelle 88.308 Anrufe. Durchschnittlich 242 Mal am Tag ist ein Hilferuf in der Leitstelle eingegangen. „Auf die Leitstelle können sich die Lipper verlassen, denn die Mitarbeiter koordinieren routiniert die Einsätze der Feuerwehr und des Rettungsdiensts. Nun bietet die Leitstelle diese kompetente und schnelle Hilfe auch als Ansprechpartner für den ärztlichen Bereitschaftsdienst.

 

Je nach Schwere der Notlage entscheiden die Disponenten, ob ein Arzt des Bereitschaftsdienstes oder der Rettungsdienst alarmiert wird. Das Zwischenfazit des überregionalen Pilotprojekts ist positiv, denn es bietet den Menschen in den Kreisen Lippe, Höxter und Paderborn schnell die medizinische Hilfe, die erforderlich ist. Damit wird der Rettungsdienst entlastet und hat mehr Zeit für lebensbedrohliche Notfälle“, so Landrat Dr. Axel Lehmann.

 

Rund 700 Anrufe pro Woche werden vermittelt. Durchschnittlich 21 Sekunden Wartezeit sind eine deutliche Verbesserung bei der Koordination des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, der bisher über ein Callcenter in Duisburg vermittelt wurde. Die Nähe zum Bürger zahlt sich aus. „Wir streben weitere Kooperationen zwischen den Kreisen Höxter, Paderborn und Lippe im Rettungsdienst an, um gegenseitig durch einheitliche Standards auch in der Aus- und Fortbildung sowie Einkaufsgemeinschaften zu profitieren“, erklärt Jörg Düning-Gast, als Verwaltungsvorstand zuständig für den Bereich Bevölkerungsschutz.

 

In die Infrastruktur und für die Qualität des Bevölkerungsschutzes in Lippe wird kontinuierlich investiert: Neben neuen Fahrzeugen für den Fuhrpark, auch in die Weiterbildung der Mitarbeiter und den Aufbau eines Qualitätsmanagements. Auch Ausbildung und Lehrgänge von Feuerwehr- und Rettungskräften finden am Feuerwehrausbildungszentrum in Lemgo statt. Die Brandsimulationsanlage wurde 177 (2017: 174) mal, die Atemschutzstrecke 162 (2017: 136) mal belegt. Insgesamt rund 2800 Lehrgangsteilnehmer haben hier die notwendigen Übungen absolviert.

 

Weiterhin sind 23 Laufbahnlehrgänge mit insgesamt 479 Teilnehmern der freiwilligen Feuerwehren im Kreis Lippe am Feuerwehrausbildungszentrum durchgeführt worden. 3487 Atemschutzgeräte wurden in Instand gesetzt, 6549 Atemschutzflaschen befüllt sowie 7924 Schläuche wurden gereinigt und geprüft, damit die lippischen Städte und Gemeinden wieder auf die Ausrüstung bei Einsätzen zurückgreifen konnten.