1,4 Millionen Jugendliche geben an, bereits Opfer von Cyber-Mobbing geworden zu sein[1]. 280.000 Jugendliche haben in diesem Kontext sogar bereits an Selbstmord gedacht. In unserem digitalen Alltag ist Cyber-Mobbing allgegenwärtig. Jessica Gehres hat diese Erfahrungen in ihrer Schulzeit gemacht. Sie war zwölf Jahre alt, als sie ein Opfer schützte und dann für zwei Jahre selbst in den Fokus geriet. Ihre berührende und schockierende Geschichte hat sie in einem Buch veröffentlicht.

 

Auf Einladung der Stiftung „Für Lippe“ wird die Autorin vom 25. bis 27. September in Lippe zu Gast sein. In diesem Rahmen schreibt die Stiftung neun Lesungen aus, für die sich die weiterführenden Schulen in Lippe ab sofort bewerben können. Jessica Gehres wohnt in Wuppertal und hat ihr Buch 2015 unter einem Pseudonym veröffentlicht. Schonungslos, eindrücklich und ehrlich schildert sie in „Euer Hass hat kein Gesicht.

 

Mein Leben im Schatten des Cyber-Mobbing“ die Geschichte, wie sie von der Zuschauerin zur Beschützerin und schließlich selbst zum Opfer wird. Auch sie entwickelte damals Selbstmordgedanken, aus denen sie ihre Schwester jedoch noch rechtzeitig befreien konnte. „Es gibt trotz Präventionsarbeit immer noch zu viele Fälle, in denen die Schülerinnen und Schüler Mobbing erfahren und keine Hilfe oder Unterstützung finden!“, klärt Marie-Theres Horowski auf.

 

Sie ist die Projektbetreuerin bei der Stiftung Für Lippe. „Wir haben unser diesjähriges Förderjahr unter das Thema ‚Digitalisierung‘ gestellt!“, berichtet sie. Medienkompetenz, vor allem der richtige Umgang innerhalb der sozialen Medien, sei dabei ein wichtiges Thema. „Cyber-Mobbing ist gesichtslos, die Opfer werden nicht gehört oder gesehen. So ist es auch für viele Täter einfacher, sie anzugreifen, ohne sich die Folgen vor Augen zu halten.“, schildert sie die Situation.

 

In Kooperation mit dem Buchhaus am Markt in Detmold hat die Stiftung „Für Lippe“ Autorin Jessica Gehres ausgewählt. Sie wird Ende September für drei Tage nach Lippe reisen und an weiterführenden Schulen neun Lesungen halten. „Wir haben uns entschieden, die Form der ca. 60-minütigen Lesung inklusive Fragezeit offen zu lassen.“, erläutert Horowski. Die Schulen können sich entweder für eine Lesung im kleinen Rahmen zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Autorin und dem Thema bewerben oder jedoch eine größere Veranstaltung mit möglichst vielen Teilnehmenden planen.

 

Voraussetzung für den Erhalt einer Lesung ist die Behandlung des Themas (Cyber-)Mobbing über die eigentliche Lesung hinaus. „Wir möchten bei diesem wichtigen und emotionalen Thema eine besondere Vor- und Nachbereitung der Lesung, um einen nachhaltigen Effekt zu erreichen.“, bekräftigt Horowski. Weiterführende Schulen in Lippe können sich schriftlich unter Angabe der angestrebten Form der Lesung sowie der geplanten Vor- und Nachbereitung bis zum 31. August 2018 mit den Klassen fünf bis acht um eine Lesung bewerben.

 

Die Bewerbungen sind auf dem gelben oder digitalen Postweg zu richten an die Stiftung „Für Lippe“, Stichwort „Autorenlesung Cyber-Mobbing“, Felix-Fechenbach-Str. 5, 32756 Detmold oder an info@fuer-lippe.de. Fragen beantwortet Projektbetreuerin Marie-Theres Horowski unter Telefon-Nr. 05231 / 62-5940 oder via Mail an horowski@lippeimpuls.de. Weitere Informationen zur Stiftung gibt es unter www.fuer-lippe.de.

 

[1] Quelle: Studie des „Bündnis gegen Cybermobbing e.V.“; https://www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/aktuelles/news-detail/unsere-neue-cyberlife-studie-zeigt-auf-ueber-14-millionen-kindern-und-jugendliche-opfer-von-cyberm.html.