Altenpflege, jetzt erst RECHT! Von links: Gisela Plöger; Eugenia Stoppel; Katharina Ketler; Jessica Keeb; Maike Baumann; Sonja Menne; Swetlana Waschkau; Michael Lambek; Olga Neumann; Andrea Stock-Bak; Markus Schwarzer; Ulrike Schirrmeister.

2020 wird eine Reform der Pflegeberufe erfolgen. Die Ausbildungen Altenpfleger (w/ m), Gesundheits- und Krankenpfleger (w/ m) und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger (w/m) werden zum allumspannenden Beruf der Pflegefachfrau bzw. des Pflegefachmanns. Dies alles war für die jetzigen Absolventen beim Johanneswerk in Istrup vor Ausbildungsbeginn vor drei Jahren noch in ferner Zukunft. 21 Auszubildende zum Altenpfleger (davon zehn mit Förderung durch die Agentur für Arbeit Detmold bzw. durch das Jobcenter) bestanden nun erfolgreich ihre Ausbildung, zum Teil mit Bestnoten.

 

Ulrike Schirrmeister, stellvertretende Schulleitung des Fachseminars für Altenpflege Lippe vom evangelischen Johanneswerk, blickt in strahlende Gesichter. „Jahre harter Arbeit mit viel Höhen und Tiefen liegt hinter uns. Aber die Ergebnisse machen die Anstrengung wieder weg. Vor allem bei dem Hintergrund, dass alle Absolventen einen festen Arbeitsvertrag in der Hand haben.“

 

Markus Schwarzer, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit Lemgo und Blomberg, sowie Gisela Plöger, Qualifizierungsberaterin beim Jobcenter Lippe, betonen: „Es ist wichtig, dass wir aktiv und gemeinsam etwas gegen den Fachkräftemangel im Bereich der Pflege unternehmen.“

 

Was Katharina Ketler, jetzige Absolventin aus Blomberg, dazu motiviert hatte, eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu machen, erzählt die 47-Jährige. „Ich stand vor vier Jahren an einem Scheideweg. Meine vier Kinder waren nahezu erwachsen und nach jahrelangen Minijobs wollte ich endlich eine Ausbildung beginnen. Nach ein paar Praktika habe ich mich dann für die Altenpflege entschieden und das Gespräch mit meiner Arbeitsvermittlerin in Blomberg gesucht.

 

Leider erfüllte ich zu diesem Zeitpunkt nicht die Voraussetzungen für die examinierte Altenpflegerin.“ Dies war aber für die Agentur für Arbeit Detmold kein Problem. Nach einem Eignungstest wurde als Teilziel die Altenpflegehelferin erarbeitet. Ketler: „Und nach einem Jahr habe ich mit sehr gut bestanden! Da war für mich klar, die examinierte Altenpflegerin schaffe ich auch. Ich kann nur jedem anraten, sich mit seiner beruflichen Situation intensiv auseinanderzusetzen, und über Praktika den richtigen Bereich zu finden.“

 

All diejenigen, die sich für den Beruf des Altenpflegers oder des Altenpflegehelfers interessieren, haben jetzt noch die Chance, eine Ausbildung zu beginnen. Interessierte sollten sich daher umgehend mit den Fachseminaren für Altenpflege (Diakonis in Lage; Grone in Detmold; Esta in Bad Salzuflen; Johanneswerk in Blomberg-Istrup) oder den potentiellen Kostenträgern Agentur für Arbeit Detmold oder Jobcenter in Verbindung setzen.

 

Auch für Arbeitgeber gibt es Möglichkeiten, Arbeitnehmer innerhalb der Beschäftigung zum Altenpflegehelfer oder Altenpflegehelfer zu qualifizieren. Bettina Kreiling, Teamleiterin des Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Detmold, erläutert: „Bis zu 100 Prozent der Lohnkosten, sowie die Übernahme von Fahrkosten und Lehrgangsgebühren sind möglich.“

 

Interessierte Arbeitgeber oder beschäftigte Arbeitnehmer können sich direkt mit dem zuständigen Ansprechpartner Thoma Eickhoff bei der Agentur für Arbeit Detmold in Verbindung setzen, um mögliche Unterstützungsmöglichkeiten auszuloten. E-Mail: lemgo.arbeitgeber@arbeitsagentur.de. Bei den jetzigen Absolventen haben vier Arbeitgeber diese Chance genutzt, und können nun auf vier Fachkräfte zurückgreifen.