Ausschuss-Bauen-und-Umwelt-Stadt-BlombergMit Schreiben vom 08. September 2016 beantragt die Fraktion „Bündnis 90 / Die Grünen“ die Errichtung einer zentralen Stromladesäule in der Innenstadt. Im durch den Vorsitzenden der Fraktion (Hans-Ulrich Arnecke) verfassten Antrag heißt es: Für die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen beantrage ich an zentraler Stelle in der Innenstadt eine Stromladesäule zu installieren. Deren Leistungsdaten sollten sich mindestens an der bereits auf dem Schützenplatz vorhandenen BVB-LadesäuIe orientieren: 2 Ladeplätze mit dem sog. „Typ-Z-Stecker‘ á 22 kW Leistung Wechselstrom. Um auch für die Zukunft gerüstet zu sein, wäre es darüber hinaus wünschenswert, eine Schnelllademöglichkeit vorzusehen, bei der alternativ mit Gleichstrom nach der internationalen CCS-Norm (Combined Charging Standard) mit deutlich höheren Leistungen (und damit deutlich schneller) geladen werden kann.

 

In der Begründung des Antrages ist zu lesen: „Die bereits vorhandene Stromladesäule auf dem Schützenplatz hat den Nachteil, dass sie aus touristischer Sicht zu weit von der Innenstadt entfernt ist. Die Nutzungsfrequenzen sind nach unserem Eindruck bisher viel zu gering. Touristen mit E-Fahrzeugen sollten darum möglichst auf einem zentralen Parkplatz in der Innenstadt parken und laden können. Auch Einheimische ohne ausreichende häusliche Lademöglichkeit können dort ihre E-Fahrzeuge laden, während sie Einkaufe in der Innenstadt erledigen. Für beide Zielgruppen erhöht sich somit die Attraktivität der Innenstadt, was sich im Sinne der Wirtschaftsförderung positiv auswirken würde.

 

Die alternative Gleichstrom-Lademöglichkeit nach der (CCS-Norm wäre besonders für Durchreisende attraktiv, da sich der Ladevorgang damit deutlich verkürzen lässt. Die Fa. Phoenix Contact hat übrigens für die CCS-Norm eigens einen Kombi-Ladestecker mit zugehöriger Elektronik in der Ladesäule und im Fahrzeug entwickelt, der bei dieser Gelegenheit gleich zum Einsatz kommen könnte, möglicherweise mit dezentem Hinweis (Aufkleber u. ä.) auf das in Blomberg entwickelte und hergestellte Produkt. Die von der Bundesregierung jüngst beschlossene Förderprämie von 4.000 Euro für E-Fahrzeuge und 3.000 Euro für PIug-in-Hybride wird deren Anzahl auf unseren Straßen voraussichtlich wachsen lassen. Dafür sollten wir auch in Blomberg gerüstet sein. Dies ist sicherlich auch im Interesse der BVB als lokaler Stromanbieter.“

 

Der Vorsitzende des Fachausschusses Günther Borchard begrüßte, wie viele andere der Lokalpolitiker auch, den Antrag der Grünen und lobte zudem das bewusste „Offenlassen“ des Aufstellortes. Borchard erklärte, dass eine solche Säule zunächst nicht als Renditeobjekt geeignet sei, aber für eine Attraktivitätssteigerung in der Innenstadt sorgen würde. Stephan Sauer (SPD) regte an, dass es eine Erweiterung um die Lademöglichkeit für E-Bikes an der Säule geben solle. Hans-Adolf Albrecht (FDP) erklärte darauf: „Ich würde mich freuen, wenn wir diesen guten Antrag so durchbringen. Auf eine Kopplung (Zweitfunktion) sollten wir verzichten um hier durch eine Antragsüberfrachtung keine Zeit zu verlieren.“ Borchard erläuterte: „Ich habe die Äußerung von Herrn Sauer nicht als Antragserweiterung sondern als Anregung verstanden.“

 
Nachdem es einige Unklarheiten über den zu formulierenden Beschlussvorschlag gegeben hatte, votierten die Mitglieder des Ausschusses dann bei nur einer Neinstimme recht einvernehmlich dafür, dass die Verwaltung den Auftrag zur Prüfung von möglichen Aufstellstandorten und einer Kostenermittlung erhalten soll, um nach Erledigung dieser Arbeiten den Ausschuss erneut zu informieren.

 

Der Antrag der Fraktion der Grünen ist somit erfolgreich, eine Säule wird kommen, Ort und Aufstelldatum werden aber noch zu finden sein.