Im Rahmen des Workshops zum Sozialen Arbeitsmarkt wurden Ideen und Vorschläge für die konkrete Umsetzung im Kreis Lippe entwickelt.

Auf Einladung des Kreises Lippe, des Jobcenters Lippe und des Netzwerks Lippe kamen jetzt etwa 140 Vertreter lippischer Unternehmen, Kommunen, Vereine und Verbände im Kreishaus zusammen, um konkrete Ideen für Arbeitsplätze in einem Sozialen Arbeitsmarkt zu entwickeln.

 

Landrat Dr. Axel Lehmann eröffnete die Veranstaltung mit dem Titel „Arbeit für Alle“ und wies in seiner Einführungsrede gleich zu Beginn auf die besondere Herausforderung der Umsetzung für die beteiligten Akteure hin, um „die Verbesserung der Teilhabechancen für die vom regulären Arbeitsmarkt abgekoppelten Menschen“ in Lippe zu erreichen.

 

Dadurch bekomme „der Zweiklang des Förderns und Forderns im SGB II eine neue sozialpolitische Ausrichtung im Hinblick auf das Ziel der gesellschaftlichen Teilhabe“. Die Konzeption zur Weiterentwicklung und Umsetzung des Sozialen Arbeitsmarktes wurde gemeinsam vom Kreis Lippe, dem Jobcenter Lippe und dem Netzwerk Lippe erstellt.

 

Die Verantwortlichen machten in ihren Statements während der Podiumsrunde deutlich, worin sie die besondere Herausforderung sehen und welche Erwartungen sie daran knüpfen. Karl-Eitel John, Verwaltungsvorstand für Soziales beim Kreis Lippe, hob dabei die Rolle für die „einzelnen Kommunen in Lippe hervor, denen durch die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen vor Ort eine besondere Bedeutung zukommt“.

 

Henning Matthes, Vorstand des Jobcenters Lippe, legte Wert auf die Feststellung, dass „die einmaligen Chancen eines Sozialen Arbeitsmarktes nur dann erfolgreich umgesetzt werden können, wenn wir von den langzeitarbeitslosen Menschen und ihrer jeweils besonderen Lebenssituation ausgehen, um Arbeitsplätze zu schaffen“.

 

Thomas Jeckel, Geschäftsführer des Netzwerks Lippe, betonte, „dass die Ausweitung des sozialen Arbeitsmarkts sehr stark von der Innovationsbereitschaft der zuständigen Akteure abhängig ist, um einer möglichst großen Anzahl von Langzeitarbeitslosen, wieder eine Chance im Arbeitsprozess einzuräumen“.

 

Nach den einleitenden Worten wurden die Tiefen der neuen Gesetzgebung durch einen Fachvortrag von Dr. Judith Aust von der Bundearbeitsgemeinschaft Arbeit näher beleuchtet. Nach Einschätzung der Expertin wird das Gelingen der Umsetzung eines erfolgreichen Sozialen Arbeitsmarkts sehr stark von der Organisation und Professionalität des begleitenden Coachings oder Betreuung abhängig sein, deren Bedeutung sie in vielen Beispielen exemplarisch darstellte.

 

Elke Althof, Fachbereichsleiterin für den Bereich Markt und Integration im Jobcenter Lippe, verwies in ihrem Vortrag auf die lange Geschichte der Arbeitsförderung insbesondere im sogenannten 2. Arbeitsmarkt in Lippe und auf die zur Verfügung stehenden Strukturen und Erfahrungen der Mitarbeiter aller beteiligten Organisationen. Beispielhaft zeigte Althof eindrucksvolle Bilder der Falkenburg und anderer sichtbarer Ergebnisse, die Langzeitarbeitslose seit vielen Jahren in Lippe mit Unterstützung der Beschäftigungsträger geschaffen haben.

 

Durch die bereits laufenden Vorbereitungen und die bewährten Strukturen stehe der geforderten Professionalität bei der Umsetzung nichts im Wege, so Althof. Nach den Impulsvorträgen begann eine intensive Arbeitsphase, in der alle Teilnehmenden ihre Ideen zu einer möglichen Ausgestaltung des Sozialen Arbeitsmarkts einbrachten. Auf Stellwänden platzierten die Teilnehmer konkrete Vorschläge und Projekte für potenzielle Arbeitsstellen.

 

Diese reichten von Arbeitsangeboten bei heimischen Unternehmen, über Ideen, wie z.B. Sportvereine durch eine Bündelung von Arbeitsaufgaben ihre Sportstätten besser instand halten können. Daneben gab es von Akteuren des Sozial-, Umwelt- und Kultursektors Überlegungen, wie eine Vielzahl von bisher unerledigten Aufgaben auch durch geringqualifizierte Arbeitskräfte unterstützend in Angriff genommen werden können.