Schulische Grundsatzfragen, z.B. zu G8/G9, zu Einwanderung, zu gleichgeschlechtlicher Ehe oder auch zu regionalen Fragen, wie zur Zukunft der Passadetalbrücke zwischen Lemgo und Voßheide – wo kann man als Schüler*in diese Fragen besser stellen als im Düsseldorfer Landtag, wo sie der heimische Abgeordnete Jürgen Berghahn (SPD) direkt beantworten kann. Die Klassen 9a, 9b und 9c des Blomberger Hermann-Vöchting-Gymnasiums hatten sich für ihre viertägige Klassenfahrt Düsseldorf ausgesucht. Die Schüler*innen erlebten eine Reihe eindrucksvoller Besonderheiten in der Landeshauptstadt, vor allem aber auch den nordrheinwestfälischen

Landtag – ein beeindruckendes Gebäude direkt am Rhein, direkt neben dem Rheinturm. Von der Zuschauertribüne aus konnten sich die Jugendlichen einen Überblick über die Sitzordnung des Landtags verschaffen und erhielten von einem freundlichen Mitarbeiter des Besucherdienstes eine anschauliche Einführung in die parlamentarische Arbeit des Landtags – und vor allem zur Bedeutung dieser Arbeit als Vertretung der Bürgerinteressen in unserem demokratischen System.

Jürgen Berghahn veranschaulichte den Jugendlichen aus Blomberg seinen Arbeitsalltag im Parlament – vollgestopft mit Terminen, manche sogar gleichzeitig, so dass es natürlich oft unmöglich und gar nicht sinnvoll sei, immer auch im Plenum zu sitzen. Im Mittelpunkt des Interesses standen bei den Schülerinnen und Schülern aber schnell wieder inhaltliche Fragen. Ein interessierter Schüler wollte wissen, was der Blomberger Abgeordnete von der Idee halte, modernes Saatgut zu nutzen, um immer mehr zu produzieren. Jürgen Berghahn machte deutlich, dass er eine kritische Haltung dazu habe. „Hierbei werden die Umweltaspekte und der Naturschutz außen vor gelassen. Wir merken heute schon die Konsequenzen der gesteigerten landwirtschaftlichen Produktion in Bezug auf die Insekten- und Vogelpopulationen. Außerdem stoßen wir auf Probleme in der Massentierhaltung, bei der Gülleentsorgung und der damit einhergehenden Verschlechterung der Trinkwasserqualität“, so seine Überlegungen. Hinzu käme, dass wir uns mehr auf regionale Produktion und Vermarktung konzentrieren müssen. Nach der Fragerunde und dem informativen Nachmittag im Landtag setzte die Schülergruppe ihre Erkundungstour in Düsseldorf fort. Für den Folgetag war ein Besuch im Neanderthal Museum geplant, bevor es am darauffolgenden Tag wieder in die lippische Heimat ging.