Die kultivierte Diskussion findet immer mehr Anhänger: Zum ersten Mal sind drei Wettbewerbstage beim Regionalentscheid von „Jugend debattiert“ nötig gewesen, um die Finalisten zu ermitteln. Insgesamt zwölf Schülerinnen und Schüler sind von Dienstag bis Donnerstag, 20. bis 22. Februar, bei der Bezirksregierung Detmold für ihr rhetorisches Geschick mit ersten und zweiten Plätzen ausgezeichnet worden. Sie haben den neunten Regionalwettbewerb für sich entschieden und vertreten OWL beim Landesentscheid im Mai. 31 Schulen aus ganz OWL sind mittlerweile bei dem Wettbewerb dabei, 30 haben beim aktuellen Regionalwettbewerb mitgemacht. Zu viele, um sie weiterhin an nur zwei Tagen gegeneinander antreten zu lassen. „Wir haben uns deshalb entschlossen, den Entscheid auf drei Tage auszudehnen“, erklärt Mit-Organisatorin Stefanie Hein. Begonnen hatte der Wettbewerb mit elf Schulen im Jahr 2010. Vier Schulen sind in diesem Jahr neu hinzugekommen. Dezernent Rolf Victor Siedenhans von der Bezirksregierung freut sich über den starken Zuwachs: „Der respektvolle Austausch von Meinungen ist eine sehr wichtige und wertvolle Fähigkeit. Es ist erfreulich, dass in unserer Region offenbar zunehmend Wert darauf gelegt wird.“ Der hiesige Regionalwettbewerb ist derzeit der teilnehmerstärkste in ganz Nordrhein-Westfalen.

 

Die insgesamt sechs ersten und zweiten Plätze werden von Schülern aus verschiedenen Teilen Ostwestfalen-Lippes besetzt: Bielefeld sowie den Kreisen Minden-Lübbecke, Lippe, Paderborn und Gütersloh. Besonders erfolgreich bei der Wahl der passenden Argumente waren die Teilnehmer der Stadt Bielefeld: Sie stellen sechs der ersten und zweiten Plätze. Gleichzeitig ist Bielefeld mit sieben Schulen am stärksten bei dem Wettbewerb vertreten, gefolgt vom Kreis Herford (sechs Schulen). Die Schulen schickten insgesamt 92 Teilnehmer ins Rennen. Die Schülerinnen und Schüler traten in zwei Altersklassen – Klassen acht bis zehn und Jahrgangsstufen 10 bis 13 (G8: 12) – sowie aufgeteilt nach den drei Wettbewerbsregionalverbünden Detmold I bis III gegeneinander an. Sie diskutierten über aktuelle Themen, beispielsweise „Sollen in belasteten Großstädten Diesel-Fahrverbote erlassen werden?“ oder „Sollen Läden auch an Sonntagen öffnen dürfen?“.

 

92 Juroren hörten zu, machten sich Notizen und fällten ihr Urteil. Um sie zu überzeugen, galt es, Stellung zu beziehen, Gründe für die eigene Position zu nennen und Kritik vorzutragen. In der Jury saßen überwiegend Lehrer, aber auch ehemalige Teilnehmer von Schul- und Regionalwettbewerben. Jeweils drei begleiteten eine Debatte und urteilten über Überzeugungskraft, Sachkenntnis, Ausdruck und Gesprächsfähigkeit sowie das Einhalten der Redezeit. Je vier Teilnehmer ihrer Altersklasse standen nach den Hin- und Rückrunden in den Finaldebatten. Die erst- und zweitplatzierten Redner sicherten sich die Teilnahme am Landesentscheid am 4. Mai in Oberhausen. Obendrein erhalten sie ein dreitägiges, professionelles Rhetoriktraining. „Jugend debattiert“ ist ein bundesweit ausgerichteter Schülerwettbewerb auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten, der von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung jährlich durchgeführt wird.

 

In einer Diskussion bei „Jugend debattiert“ äußern sich jeweils vier Jugendliche zu aktuellen politischen und schulischen Streitfragen. Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position – pro oder contra – darlegt. Es folgen zwölf Minuten freier Aussprache. Für ein Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine Minute zur Verfügung.

 

Weitere Informationen unter: www.jugend-debattiert.de