Dicke Luft im Herforder Strafraum in der zweiten Spielhälfte. Foto: FC Donop-Voßheide.

Es bleibt weiter eng für die FC-Frauenteams im Kampf um den Klassenerhalt. Während die zweite Frauen nach der 0:1 Niederlage in Pödinghausen wohl nur noch theoretische Chancen haben, die Klasse zu halten (müssen beide Spiele gewinnen – die Konkurrenz muss jeweils beide verlieren) haben es die erste Frauen noch selbst in der Hand, ob sie das kommende Jahr für die Landesliga planen können.

 

Mittlerweile ist auch der drittletzte Platz bei Fussball.de gelb unterlegt, will heißen, er bedeutet nicht zwangsläufig den Klassenerhalt, da alles davon abhängt, was in den Ligen darüber nach unten runterkommt – und das ist noch völlig offen. Vier Punkte aus den letzten zwei Spielen wären nötig, um mit Sicherheit nicht mehr in die gefährdete Zone zu geraten, sollte die Konkurrenz punkten.

 

Frauen-Landesliga:
Herforder SV Borussia Friedenstal – FC Donop-Voßheide I 2:2 (2:1).

 

Was dieser Punkt am Ende wert ist, wird man sehen. Möglicherweise kann er helfen, am Ende sogar vier Mannschaften hinter sich zu lassen und damit definitiv die Klasse zu sichern. Dabei wäre in Herford sogar mehr drin gewesen. Es bedurfte mal wieder eines Wachrüttlers vom Coach in der Halbzeitpause, um dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Am Ende egalisierte die Mannschaft noch die 2:1 Pausenführung der Herforder und sicherte sich den verdienten Punkt.

 

Die Vorzeichen für dieses Spiel waren nicht gerade günstig: FC-Coach Mario Gottschalk musste neben seinen Langzeitverletzten Tina Rother und Marina Niemeier auch noch auf Goalgetterin Jennifer Friedel (Urlaub) und Milena Szymkowiak (Fuß-Op) verzichten. Es sollten dafür aber andere Spielerinnen im Vordergrund stehen, die sonst nicht so oft in den Schlagzeilen sind, wie z.B. Anna-Sophie Meyer, die im Mittelfeld durch viel Übersicht und gute Spieleröffnungen auffiel.

 

Sie war es auch, die schon in der zweiten Minute Julia Hartmann steil schickte, die aus zwölf Metern den Ball im langen Eck versenken konnte. Danach jedoch stellte der FC das Fußballspielen mehr oder weniger ein. „Wir waren da gar nicht richtig auf dem Platz, immer zu passiv, zu langsam und zu weit weg vom Gegner, sodass Herford nach Belieben kombinieren konnte“, so die Trainerkritik in der Halbzeitpause.

 

Auch FC-Torfrau Annika Schlosser stand drei Mal im Mittelpunkt: einmal beim 1:1 Ausgleichstreffer, als sie nach einer Ecke regelwidrig hinter die Torlinie gedrückt wurde (der Treffer aber zählte), einmal als sie einen fast „Unhaltbaren“ noch um den Pfosten lenkte und schließlich agierte sie unglücklich beim 1:2, als sie ebenfalls nach einer Ecke, den Ball ins eigene Tor faustete.

 

Ein Sonderlob vom Trainer gab es nach der ersten Hälfte eigentlich nur für Jasmin Butz, die als eine der wenigen mit vorbildlichem Einsatz zu Werke gegangen war. Die Mannschaft hatte sich im zweiten Durchgang die Schelte des Trainers aber offenbar zu Herzen genommen, denn da zeigten sie eindrucksvoll, was sie eigentlich drauf haben, wenn sie mit vollem Einsatz, hoher Laufbereitschaft und frühem Pressing zur Sache gehen.

 

Herford wurde mehr und mehr eingeschnürt, kam kaum noch vor das FC-Tor, während auf der anderen Seite Antreiberin Anna-Lena Meier oft nur durch grenzwertigen Körpereinsatz zu stoppen war. Gottschalk wechselte in der 65. Minute Tabea Lynn Macy ein, die nach einem halbjährigem USA-Aufenthalt ihr erstes Spiel machte und gleich durch Ballsicherheit und kluge Pässe einen guten Eindruck hinterließ.

 

Nur eine Minute später gelang endlich der hochverdiente Ausgleichstreffer, diesmal durch Jennifer Labus, die eine präzise Zurückgabe von Charlotte Meier erfolgreich abschließen. „Wenn die etablierten Akteure nicht da sind, müssen es halt die anderen machen – und das hat heute wunderbar geklappt“, äußerte sich Co-Obmann Heino Grollich zufrieden. Auch ein Siegtreffer wäre durchaus drin gewesen, als z.B. Selin Aylin Kartin und Anna-Lena Meier mit Kopfbällen knapp scheiterten.

 

Da nun eventuell mehr als zwei Mannschaften absteigen können, bleibt es an den letzten zwei Spieltagen noch spannend – und leicht wird es auch nicht. Am kommenden Sonntag empfangen die FC-Frauen den neuen Tabellenzweiten BV Werther, der mit einem 3:0 Erfolgserlebnis gegen Tabellenführer Gütersloh anreist. Nun denn . . . . .