Das glänzende Edelmetall ist bei Anlegern die beliebteste Krisenwährung. Indikatoren dafür sind unter anderem der stabile Kurs und die Tatsache, dass Gold bisher niemals gänzlich an Wert verloren hat – und es wahrscheinlich auch nie tun wird. Es ist demnach durchaus sinnvoll, Barren, Münzen oder Wertpapiere ins eigene Portfolie aufzunehmen. Doch handelt es sich bei dem seltenen Rohstoff wirklich um einen sicheren Schutz vor Inflation?

 

Gold ist ein sicherer Hafen

Um das eigene Vermögen vor Verlust zu schützen, greifen viele Anleger zu Edelmetallen. Das liegt unter anderem daran, dass Gold, Silber oder auch Platin nur begrenzt verfügbar sind und die Vorkommen über kurz oder lang erschöpft sein werden. Hinzu kommt die Tatsache, dass gerade Gold seinen (Material-)Wert nie gänzlich verloren hat. Die Geschichte beweist außerdem, dass die glänzende Ware seit Jahrtausenden als Währung in schlechten Zeiten genutzt wurde – dies ist auch in der heutigen Zeit noch immer möglich. Nichtsdestotrotz empfehlen Experten, nur rund 10 bis 15 Prozent des Gesamtvermögens in Edelmetalle anzulegen und den Rest des Geldes breitgefächert zu investieren.

 

Schutz vor Inflation?!

Inflationäre Zeiten gab und gibt es immer wieder. Geld verliert langfristig seinen Wert und die Menschen suchen daher stets verzweifelt nach Möglichkeiten, ihr Gespartes abzusichern. Experten rechnen jährlich mit einer Inflation von rund zwei Prozent. Dieser Fall kann eintreffen, muss aber nicht. Eine solche Situation kommt in der Regel nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen. Es handelt sich eher um einen schleichenden Prozess. Bemerkbar wird dies meistens durch steigende Preise. Verbraucher erhalten zwar dieselben Produkte, jedoch zu einem höheren Kaufpreis. 20 Cent hier, 10 Cent dort – das mag sich zunächst nach nicht viel anhören, über die Jahre verteilt summiert sich jedoch der Betrag, den Konsumenten für gleiche Dienstleistungen oder Waren aufbringen müssen. Verliert Geld erst seinen Wert, wird es inmitten einer Inflation schwierig, geeignete Anlagen zu finden. Besser ist es, wenn sich Anleger frühzeitig vor Krisensituationen schützen.

 

Experten sind geteilter Meinung

Gerade in Zeiten expansiver Geldpolitik der Europäischen Zentralbank suchen Anleger stets nach einem sicheren Hafen. Die Zinsen fallen, die Preise steigen – die Menschen flüchten sich daher in „handfeste“ Anlagemöglichkeiten, die ihren Wert in der Vergangenheit bewiesen haben. Und gerade bei Gold als Inflationsschutz zeigt sich, dass es in Krisensituationen einen realen Wertzuwachs verzeichnet. Im Gegensatz zu Sparverträgen, Aktien oder Zinsen ist es stets vor völliger Entwertung geschützt.

 

Trotzdem sich fachkundige Spezialisten geteilter Meinung, was das Edelmetall als Absicherung betrifft. Feststellbar sind in der Vergangenheit nämlich ebenfalls die teilweise starken Schwankungen, denen Gold unterliegt. Ja, der Wert steigt, sobald sich eine Krise anbahnt. Ist diese jedoch vorbei, kann er sehr schnell wieder sinken. Was viele Anleger zudem nicht wissen: Es gab im Laufe der Geschichte bereits Fälle, in denen der Besitz von Gold während einer Krise verboten wurde. Enteignung war die Folge.

Trotzdem ist und bleibt Gold eine sichere Wertanlage. Es ist jedoch ratsam, sich nicht vollkommen auf das Edelmetall zu verlassen. Einen umfassenden Schutz garantiert es nämlich nicht.