Mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein begann für 15 Blomberger Jugendliche gleich zu Anfang der Osterferien eine viertägige Bildungsfahrt nach Berlin, die mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ ermöglicht wurde. Das Städtische Jugendzentrum Blomberg und die ev. ref. Kirchengemeinde hatten gemeinsam diese Bildungsmaßnahme geplant und bei dem Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beantragt. Mit dem Zug hatte sich die Gruppe der 14 – 17-Jährigen und ihre beiden Betreuer Andrea Reuter (JuZ) und Uli Heithecker auf den Weg in die Hauptstadt gemacht, um dort eine spannende, sehr abwechslungsreiche aber auch mit vielen Informationen und Begegnungen gefüllte lehrreiche Zeit zu verbringen. Mit einer Sight Seeing-Bustour, die einer ersten Orientierung in dieser großen Stadt diente, wurde sich ein erster Eindruck der wichtigsten und berühmtesten Sehenswürdigkeiten verschafft. Einen starken Kontrast dazu bot der anschließende Rundgang auf einem stillgelegten Industriegelände im Stadtteil Friedrichshain, das seit Jahren durch eine alternative Jugendkulturszene geprägt wird.

 

Durch den Besuch des DDR Museums bekamen die Jugendlichen das erste Mal konkrete Einblicke in den Alltag und die Lebensverhältnisse der Menschen in dem ehemaligen Staat. Eine Führung auf dem Gelände der „Gedenkstätte Berliner Mauer“ an der Bernauer Straße, wo ein Teil der Mauer erhalten geblieben ist, machte alle Teilnehmer-innen sehr betroffen. Besonders durch die Schilderungen von Einzelschicksalen wurden die Grausamkeit der Grenze und das Unrecht besonders deutlich. Ein weiterer Tag stand ganz im Zeichen der Street Art-Kultur. Den Beginn machte ein Graffiti -Workshop, bei dem jeder sein eigenes Kunstwerk sprayen konnte. Bei der anschließenden Graffiti-Tour quer durch Berlin wurden Orte aufgesucht, an denen der Leiter des Workshops besondere Objekte zeigte und die verschiedenen Stilelemente und Bedeutungen erklärte. Dabei wurde auch über das Spannungsfeld von legal und illegal aufgeklärt. Dass Street Art inzwischen nicht mehr nur eine Form des Protestes, sondern eine anerkannte Kunstform darstellt, wurde anschließend durch den Besuch des Street Art Museums „Urban Nation“ und den Spaziergang entlang der „East Side Gallery“ verdeutlicht.

 

Sehr informativ waren die angemeldeten Besuche in zwei Friedrichshainer Jugendeinrichtungen. In Gesprächen mit den dortigen Sozialarbeiter-innen wurden deren Angebote, Inhalte und Problematiken erörtert und diskutiert und mit der Jugendarbeit in Blomberg verglichen. Aufgelockert wurde die intensive Zeit an den späten Abenden durch Besuche eines Improvisations- Theaters in Kreuzberg und einen Jugend-Partyabend im angesagten Berliner Club „MATRIX“. Obwohl das Programm eng getaktet war und von den Jugendlichen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erforderte, waren alle hoch begeistert, haben bis zum Schluss durchgehalten und wünschen sich baldmöglichst eine ähnliche Veranstaltung.