Im letzten Heimspiel des Jahres 2018 empfing der TBV Lemgo Lippe den Bergischen HC in der Phoenix Contact-Arena. 4580 Zuschauer sorgten für ordentlich Stimmung in der Halle und bekamen eine äußerst spannende Handballpartie zu sehen. Bis zur Halbzeit konnte sich der TBV mit 10:9 eine knappe Führung erspielen. Auch in Halbzeit zwei konnten die Lemgoer überzeugen und bestimmten knapp 50 Minuten lang das Spiel, jedoch holte der BHC in der Schlussphase noch einmal auf. Am Ende ging die Partie 22:22-Unentschieden zu Ende. Bester Lemgoer Schütze war erneut Tim Hornke mit insgesamt zehn Treffern. Nachdem TBV-Trainer Florian Kehrmann in den vergangenen Wochen immer wieder krankheitsbedingt auf einige Spieler verzichten musste, standen ihm im Spiel gegen den BHC wieder fast alle Spieler zur Verfügung. Lediglich auf die langzeitverletzten Jari Lemke und Isaias Guardiola mussten weiterhin pausieren.

 

Kehrmann begann die Partie mit Zieker und Hornke auf den Außenbahnen, Carlsbogård, Kogut und Bartók im Rückraum, Klimek am Kreis und Johannesson im Tor. In der Abwehr kam der Wechsel zwischen Carlsbogård und Abwehrchef van Olphen. Der TBV kam im Angriff zunächst nur schwer ins Spiel. Nachdem die Lemgoer ihre ersten beiden Angriffe nicht im gegnerischen Tor unterbringen konnten, gingen die Gäste mit 0:1 in Führung. Anschließend glich TBV-Kapitän Andrej Kogut zum 1:1 aus. Der BHC nutzte seine nächste Chance und traf zum 1:2. Der TBV antwortete prompt und Kogut holte den ersten Siebenmeter der Partie heraus, den Hornke sicher zum 2:2-Ausgleich verwandelte. In der Abwehr kam der TBV von Anfang an gut in die Partie und setzte die Löwen ordentlich unter Druck. Nach einem Fehlwurf von Bettin holte Bartók den nächsten Strafwurf heraus und Hornke brachte den TBV nach acht Spielminuten zum ersten Mal im Spiel in Führung.

 

Fünf Minuten später konnte der BHC per Siebenmeter erneut mit 3:4 die Führung übernehmen, doch der TBV erzielte postwendend den Ausgleich. Auch TBV-Torhüter Peter Johannesson erwischte einen guten Start in die Partie und konnte einige Bälle der Gäste entschärfen. So parierte er auch den nächsten Wurf auf sein Tor und schickte seine Mannschaft in den Angriff. Klimek wurde am Kreis freigespielt, vergab jedoch. Anschließend brachte Klimek in der Abwehr seinen Gegner etwas unsanft zum Stoppen und musste für zwei Minuten auf der Auswechselbank Platz nehmen. Im Angriff bekam Kogut eine Pause, für ihn übernahm Suton auf der Mittelposition. Doch Johannesson war von den Gästen wieder nicht zu überwinden. Der TBV nutzte dieses Mal die Chance und erzielte die 6:5-Führung. Nach 20 Minuten schaffte es der TBV durch Suton zum ersten Mal im Spiel die Führung auf zwei Tore auszubauen.

 

Löwen-Coach Sebastian Hinze reagierte sofort und zog seine erste Grüne Karte. Die Lemgoer Abwehr brachte den BHC immer wieder zum Zeitspiel, jedoch konnte sich Petrovsky am Kreis freisperren und zum 7:6 verkürzen. In der 23. Minute wurde auch im Lemgoer Angriff Kreisläufer Theuerkauf freigespielt, der sich gegen Babak durchsetzen, und den Vorsprung auf drei Tore erhöhen konnte. Zusätzlich bekam Babak für das Foul an Theuerkauf die nächste Zeitstrafe für die Gäste. Drei Minuten später trat Wyszomirski zum Siebenmeterduell gegen Gunnarsson an und ging als Sieger aus dem Duell. Im Anschluss zog auch Kehrmann seine erste Auszeit und gab Anweisungen für die letzten Spielminuten der ersten Hälfte. Im An-griff scheiterte Bartók an Rudeck im Tor der Bergischen. Der BHC schaltete um und verkürzte zunächst zum 10:8, ehe der nächste Fehler der Lemgoer zum 10:9-Anschlusstreffer bestraft wurde.

 

Drei Sekunden vor der Pause setzte sich Hornke im Angriff noch einmal durch, traf jedoch nur das Außennetz. Somit ging der TBV, trotz guter Abwehrleistung, nur mit einem Tor Führung in die Halbzeit. Die Gäste hatten in der zweiten Hälfte Anwurf und konnten direkt zum 10:10 ausgleichen. Der TBV startete mit einem technischen Fehler in die Halbzeit, jedoch hielt Johannesson weiterhin so stark, wie schon in der ersten Hälfte. Anschließend räumte der TBV auf Rechtsaußen ab und Hornke erzielte das 11:10 für den TBV. Die Gäste konterten und glichen erneut aus. Nachdem Peter Johannesson den nächsten Ball auf der Linie retten konnte, traf Hornke zunächst zum 12:11. Im nächsten Angriff bekam der TBV den nächsten Siebenmeter zugesprochen, den Hornke zum 13:11 verwandelte. Die Löwen scheiterten im dritten Angriff in Folge an Johannesson, der seine Mannschaft mit Tempo nach vorne schickte.

 

Suton setzte sich in der zweiten Welle auf Halblinks durch und stellte den alten Dreitorevorsprung wieder her. In der nächsten Abwehraktion bekam Klimek eine nächste Zeitstrafe zugesprochen. Die Lemgoer Abwehr setzte die Gäste auch in Unterzahl weiter unter Druck und konnte den nächsten Ball erobern. Im Angriff setzte sich Bartók durch und erzielte das 15:11 für die Gastgeber. Nachdem Hornke auf Außen in der Abwehr den Ball abfangen und per Tempogegenstoß zum 16:12 einnetzte, zog Hinze seine nächste Auszeit und stellte seine Mannschaft im Angriff auf sieben gegen sechs um. Nachdem die Gäste zum 16:14 verkürzen konnten, schaltete der Lemgoer Angriff blitzschnell um und Suton konnte den Ball im leeren Tor unterbringen, bevor BHC-Torhüter Rutschmann im Tor ankam. Nach 45 Minuten traf der BHC zum 17:15 und Kehrmann legte seine Grüne Karte auf dem Zeitnehmertisch ab.

 

Nach der Auszeit brachte er Baijens für Carls-bogård auf der Halblinksposition. Hornke sperrte auf der Halb, jedoch wurde Suton von Gunnarsson gestoppt, der für das Foul eine Zeitstrafe erhielt. Zusätzlich gab es den nächsten Strafwurf für den TBV, den Hornke erfolgreich zum 18:15 verwandelte. In der Abwehr konnte der TBV mit seiner starken Leistung den nächsten Ball erobern. Im Angriff wurde weiterhin konzentriert auf die Lücken gestoßen und bis auf Hornke auf Außen abgeräumt, der zum achten Mal einnetzte. Nachdem sich der TBV zehn Minuten vor dem Ende auf fünf Tore absetzen konnte, schafften es die Gäste inner-halb von vier Minuten bis auf 20:19 zu verkürzen. Daher sah sich Kehrmann anschließend gezwungen seine Mannschaft zur dritten Auszeit zu sich zu holen und wechselte Kogut für Baijens im Angriff. Erneut leistete sich der TBV im Angriff einen technischen Fehler und dem BHC gelang es, fünf Minuten vor dem Ende auszugleichen.

 

Auch der nächste Ball der Lemgoer verfehlte das Tor, jedoch stand die Abwehr und van Olphen konnte den Ball im Mittelblock abfangen und traf mit seinem Wurf aufs leere Tor zum 21:20. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende trat Hornke zum nächsten Siebenmeterduell an, vergab jedoch. Beim Stand von 21:21 war es wieder Johannesson, der einen Tempogegenstoß von Boomhouwer entschärfte. 22 Sekunden vor dem Ende trifft Hornke von der Eckfahne und wirft den TBV mit 22:21 in Führung. Anschließend nahm Hinze seine letzte Auszeit und besprach den letzten Angriff der Partie. Den Gästen blieben noch 20 Sekunden im Angriff, ehe Gutbrod auf Halblinks hochstieg und zwei Sekunden vor dem Ende den 22:22-Ausgleich für den BHC erzielte.

 

Florian Kehrmann bedankte sich in der Pressekonferenz zunächst bei der tollen Zuschauerkulisse, die für eine sensationelle Stimmung in der Phoenix Contact-Arena gesorgt hatte. „Wir haben heute wieder eine super Abwehrleistung gezeigt und hatten den BHC bis zum 20:15 da, wo wir ihn haben wollten. Doch dann haben wir in der entscheidenden Phase die freien Chancen liegen gelassen. Zusätzlich sind uns dann auch Fehler in der Abwehr passiert. Am Ende war es eine Partie, die zu bei-den Seiten hätte ausgehen können. Gefühlt ist dieser Punkt natürlich ein verlorener Punkt, aber auch so etwas gehört zum Sport dazu. Trotzdem bin ich sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Wir haben die letzten fünf Spiele nicht verloren und das wollen wir im Jahr 2019 so fortsetzen“, so Kehrmann zu der sportlichen Leistung seiner Mannschaft.

 

Johannesson, Wyszomirski; Hornke (10/4), Suton (4), Kogut (3), Zieker (1), Bartók (2), Carlsbogård, Klimek, Engelhardt, van Olphen (1), Theuerkauf (1), Hübscher, Eb-ner, Baijens, Schalles.