Es ist noch nicht einmal einen Monat her, da stand die HSG Blomberg-Lippe vor ihrem Gastspiel bei den Bad Wildungen Vipers als Vorletzter mit dem Rücken zur Wand. Zwei Spiele und zwei Siege später gestaltet sich die Situation für die Mannschaft von Trainer André Fuhr deutlich angenehmer: Wenn die HSG am Samstag (20.00 Uhr, Sporthalle Ostfildern) beim Tabellenletzten TV Nellingen antritt, winkt bei einem Sieg sogar der Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz. Das hängt vom Ergebnis der „Vipers“ ab, die ein Stunde vorher Buxtehude empfangen. Die anderen beiden direkten Konkurrenten Leverkusen und Neckarsulm spielen erst unter der Woche.
 
Was man bei all der Rechnerei allerdings nicht vergessen sollte, ist, dass die Voraussetzung dafür ein Blomberger Sieg im Schwabenland ist. Lange Zeit hingen die Konkurrenten vom Samstag mit null Punkten am Tabellenende fest, seit dem vergangenen Spieltag hat auch Nellingen zwei Zähler auf der Habenseite. Da startete das Team von Trainer Pascal Morgant eine beeindruckende Aufholjagd: Im Derby bei Neckarsulm lag der TVN schon mit 2:10 zurück, gewann letztenendes aber noch mit 26:22. Die Moral stimmt also bei den Nellingerinnen, die sich den Beinamen „Schwaben Hornets“ offenbar nicht umsonst gegeben haben. Mit viel Laufspiel im Rückraum versuchen sie, Lücken zu reißen und dann in diese hineinzustechen, um im Bild zu bleiben. Für die HSG bedeutet das viel Beinarbeit und Konzentration in der Defensive – sicherlich Faktoren, die beim derzeitigen Aufwärtstrend der Blombergerinnen eine gewichtige Rolle spielen.
 
Auch eine Rolle spielt die für HSG die ungewohnt späte Anwurfzeit. „Das wird ein sehr schwieriges Auswärtsspiel für uns, da müssen wir auf der Hut sein. Nellingen konnte in der vergangenen Woche ein Erfolgserlebnis feiern und es ist ihnen auch gelungen, die Aufstiegseuphorie durch die schwierige Phase mitzunehmen“, erwartet Fuhr, der außer auf die Langzeitverletzten Rodrigues und Ziegenbein alle Spielerinnen zur Verfügung hat, einen brandheißen Gegner.