Ein alter Mann verteilt das Erbe unter seinen drei Söhnen. Ärger um den Nachlass? Nein, denn der Mann in diesem Märchen ist sehr arm und entsprechend ist auch keiner der Söhne gegenüber den anderen benachteiligt. Alle drei müssen sich mit scheinbar wertlosen Erbstücken begnügen. In der Geschichte gibt es kein wunderbares oder magisches Element. Im Mittelpunkt stehen vielmehr die Cleverness der Brüder und die Dummheit der Leute.

 

Den, als Außenseiter angesehenen, drei Glückskindern, gelingt es mit ihrer Schlauheit ihr bescheidenes Erbe zu verkaufen und glücklich zu werden. Die drei Glückskinder erschien bereits 1812 in der ersten Auflage der berühmten Sammlung Kinder und Hausmärchen. Die Brüder Grimm selbst sahen ihre Sammlung immer wieder auch als ein Erziehungsbuch. Es ging ihnen aber nicht um die Vermittlung von Normen, sondern eher um ein gewisses Weltverständnis, das zu den Vorstellungen von Aufklärung und Romantik passte.

 

Die Brüder sammelten Geschichten die sie hörten im ganzen Land. Sie überarbeiteten diese und schufen so einen Buchmärchenstil, der bis heute das Bild von Märchen prägt. „Nicht nur Kinder brauchen Märchen, auch für Erwachsene ist die bildhafte Sprache der Geschichten ein wunderbarer Gegensatz zur Schnelllebigkeit der heutigen Zeit. Meine Zuhörer haben Zeit, von der Hektik des Alltags los zu lassen, sich auf eine innere Reise zu begeben und den eigenen Bildern im Kopf zu folgen“, erklärt die Märchenerzählerin Schlink de Company.

 

Am Sonntag, dem 7. Oktober 2018, um 15.00 Uhr, führt Schlink de Company Kinder, aber auch Erwachsene, in die Welt der Märchen. Da die Teilnehmerzahl bei der Veranstaltung, die drei Euro kostet, begrenzt ist, wird um Anmeldungen gebeten, unter 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de.