Charlotte Meier im Zweikampf – im Hintergrund die beiden Torschützinnen Julia Hartmann und Jenni Friedel

19 Tore in 15 Spielen hört sich vielleicht nicht gerade berauschend an – aber wenn man die fünftbeste Abwehr der Liga hat, reicht auch das für Tabellenplatz 9. 1:0 gegen Ottbergen und nun 2:1 gegen den Hövelhofer SV – es läuft gerade für die Minimalisten des Frauen-Landesligisten FC Donop-Voßheide, die sich mit dem zweiten Sieg im neuen Jahr weiter ins Mittelfeld absetzen konnten. Bis zum Morgen des Spiels wusste FC-Coach Mario Gottschalk noch nicht recht, wer denn nun auflaufen kann, denn mit Marie Wollbrink und Charlotte Meier waren unter der Woche noch zwei Leistungsträgerinnen gesundheitlich angeschlagen – auch Milena Szymkowiaks Einsatz schien fraglich. Letztendlich meldeten sich aber alle soweit fit, dass sie mitwirken konnten. Die Rasenplätze des FC waren gesperrt, das Spiel konnte dann aber schließlich schon morgens um 11.00 Uhr auf dem Kirchheider Kunstrasen ausgetragen werden.

 

Gottschalk hatte schon vor dem Spiel vor Hövelhofs schneller Top-Torjägerin Christina Mareen Lienen gewarnt, die immerhin schon 14 Treffer auf dem Konto hatte. Diese war es dann auch, die der FC-Abwehr schon in der 9. Minute entwischte und ihre Mannschaft in Führung brachte. Die FC-Ladies zeigten sich jedoch keineswegs geschockt und kamen durch ein Elfmetertor von Jennifer Friedel schon sieben Minuten später zum Ausgleich, nachdem Anna-Lena Meier unsanft von den Beinen geholt worden war. Hövelhof stand hoch in der Abwehr, machte die Räume dicht und kombinierte z.T.auch flüssig im Mittelfeld. Da aber auch die FC-Abwehr nur anfangs etwas zu weit weg von den Gegenspielerinnen stand, gab es insgesamt nur wenig Torszenen. Jenni Friedel hatte noch die größte mit einem Lattenkracher nach 30 Minuten, dem in Halbzeit 2 auch noch ein Schuss an den Pfosten folgen sollte. Mit dem 1:1 ging es auch in die Pause.

 

Die FC-Frauen entwickelten im zweiten Abschnitt wesentlich mehr Dynamik im Spiel nach vorne und auch mehr Biss in den Zweikämpfen. Der Siegtreffer für die Lipperinnen fiel dann etwas kurios: die erst kurz zuvor eingewechselte Janina Thermann hatte von rechts in den Strafraum gepasst, wo Julia Hartmann den Ball eigentlich nicht optimal verwerten konnte und ihn nur mit der Wade traf, von wo er aber zur Überraschung aller in lange Eck des Tores trudelte. Das war in der 64. Minute dann auch der Siegtreffer. Es sollte bis zum Schluss spannend bleiben, auch wenn keine weiteren Tore mehr fielen.

 

„Wir haben heute verdient gewonnen“, meinte ein glücklicher Mario Gottschalk nach dem Schlusspfiff, nachdem er seine Schützlinge alle in den Arm genommen hatte. „Zwei Spiele – zwei Siege im neuen Jahr. Das nimmt erst mal den Druck weg“, zumal auch noch die gesamte Konkurrenz im Tabellenkeller patzte.

 

 

Bild und Bericht: Heino Grollich