Bürgermeister Klaus Geise ließ es sich nicht nehmen den Teilnehmern persönlich zur erbrachten Leistung zu gratulieren.

Der vergangene Freitag war für eine Gruppe von Menschen ein besonderer Tag. Der Integrationskurs am IZIP (Integrationszentrum im Paradies) bestand zunächst aus rund 20 Teilnehmern, stolze 17 von ihnen bestanden den Kurs und durften ihre Zertifikate, ausgestellt vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), in Empfang nehmen. Auch Bürgermeister Klaus Geise würdigte das Engagement und lies es sich nicht nehmen persönlich zu gratulieren. „Es ist eine Freude zu sehen welchen Weg Sie hier eingeschlagen haben. Mit einem besseren Verständnis erhöht sich auch der Wohlfühlfaktor hier vor Ort. Mit den überreichten Zertifikaten haben Sie eine wichtige Hürde geschafft, dazu gratuliere ich im Namen der Stadt Blomberg sehr herzlich. Ich wünsche Ihnen alles Gute für das was noch vor Ihnen liegt, auf das Sie erfolgreich und glücklich werden“, so Geise sinngemäß.

 

Sprach der Bürgermeister von Erfolg, so rührte das aus seinem Interesse, hatte er sich doch im Vorfeld nach den Leistungen erkundigt – und die konnten sich sehen lassen. Nicht nur die hohe Erfolgsquote mit Bezug auf das Bestehen selbst, auch die erzielten Ergebnisse mit Blick auf die Punktzahl waren in diesem Kurs überdurchschnittlich hoch. Fachbereichsleitung Nicole Grützmacher hatte dafür eine einfache und plausible Erklärung: „Ihr Kurs war schon deshalb sehr besonders, weil er aus 13 verschiedenen Nationen bestand. Nun Muttersprachen galt es „unter einen Hut“ zu bekommen. Da war die gemeinsame Basis vom Start weg die deutsche Sprache. Wenn ich Sie in Ihren Pausen erlebt habe, so habe ich Sie fast immer deutsch sprechen hören. Sie haben sich aufeinander eingelassen, bereit sich zu öffnen und auch abseits der Kurszeit etwas zu lernen. Das ist das, was wir hier unter Integration verstehen.“

 

Aus dem Zwang miteinander deutsch sprechen zu müssen, erklären sich eben auch die überdurchschnittlichen Leistungen, denn geschenkt bekommt man das BAMF-Zertifikat keinesfalls. Von Februar bis Oktober mussten die Teilnehmer in Summe 600 Stunden Deutschunterricht und 100 Stunden Orientierungskurs über sich ergehen lassen. Mit dem Zertifikat erreichen die TeilnehmerInnen das vergleichbare Zielniveau einer 10. Klasse. Im Orientierungskurs gilt es sich mit der jüngeren deutschen Geschichte, der Politik und Gesellschaftsthemen auseinanderzusetzen. Der Orientierungskurs entspricht übrigens ungefähr dem Einbürgerungstest.

 

Auch Kursleiterin Michaela Meltzow zeigte sich begeistert von Ihren Schützlingen: „Ich habe die Zeit mit Ihnen wirklich sehr genossen, es war ein sehr schöner Kurs. Der permanent gute und freundliche Umgang miteinander ließ Freundschaften entstehen und ich danke Ihnen herzlich für Ihr tolles Engagement. Das IZIP bietet ein hervorragendes Umfeld, es ist sehr angenehm hier arbeiten zu können und wir bekommen hier ganz viel Unterstützung.“

 

Tatsächlich machte die geschlechtlich ungefähr gleich aufgeteilte Gruppe trotz der zahlreichen Nationen und einem Altersspektrum von zwischen 20 und 50 Jahren einen sehr homogenen Eindruck, verstand sich ganz offensichtlich blendend. Allen Teilnehmern war es leider nicht möglich dem Termin beizuwohnen, die übrigen Zertifikate werden später ausgehändigt. Dieser Kurs war nun sehr erfolgreich, wenn es aber Teilnehmer gibt die die Tests nicht bestehen, so können Sie eine Verlängerung von weiteren 300 Stunden beantragen und das Zertifikat noch immer erwerben. Allen Teilnehmern herzlichen Glückwunsch.

Nicht nur die Teilnehmer waren erfreut über Ihre Zertifikate, auch Kursleiterin Michaela Meltzow (Reihe unten, 3. v. li.) und Fachbereichsleiterin Nicole Grützmacher (obere Reihe 3. v. re.) waren sichtlich stolz auf diesen Kurs.