Jana Artelt (Grabbe-Gymnasium Detmold, 3. von links vorne) und Alina Tuschel (Hermann Vöchting-Gymnasium Blomberg, 2. von links vorne) vertreten die Region beim Landesentscheid von „Jugend debattiert“ am 3. Mai in Oberhausen zur Freude der Jugend-debattiert-Organisatorinnen Stefanie Hein (hinten, von links) Frauke Eikemeyer und Carolin Rammert. Foto: Bezirksregierung Detmold.

88 Debattanten sind ins Rennen gegangen, zwölf kommen eine Runde weiter: Von Dienstag bis Donnerstag, 19. bis 21. Februar, sind die ersten und zweiten Sieger des Regionalwettbewerbs „Jugend debattiert“ bei der Bezirksregierung Detmold ermittelt worden. Sie vertreten Ostwestfalen-Lippe beim Landesentscheid im Mai.

 

29 Schulen aus ganz OWL haben beim aktuellen Regionalwettbewerb mitgemacht. Grund genug, drei Wettbewerbstage dafür anzusetzen. Begonnen hatte „Jugend debattiert“ in der Region mit elf Schulen im Jahr 2010. Damals genügte ein Treffen, um die Regionalsieger zu ermitteln. Doch seitdem ist das Interesse an dem Wettbewerb enorm gewachsen. Zwei Schulen sind allein in diesem Jahr neu hinzugekommen. Und: „Neue Schulen sind weiterhin willkommen“, sagt Mit-Organisatorin Stefanie Hein.

 

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl freute sich über das Engagement und Interesse der Teilnehmer. Zur Eröffnung des Regionalentscheids am Dienstag betonte sie, dass eine von Respekt geprägte Streitkultur zu den Grundlagen der Demokratie gehört. „In einer Debatte gibt es keine Gegner, sondern stets nur Mitstreiter für die gemeinsame Sache“, sagte sie.

 

Zu den Ergebnissen: Die insgesamt zwölf ersten und zweiten Plätze werden von Schülern aus verschiedenen Teilen Ostwestfalen-Lippes besetzt: aus Bielefeld sowie den Kreisen Lippe, Paderborn, Herford und Gütersloh. Besonders erfolgreich bei der Wahl der passenden Argumente waren die Teilnehmer aus der Stadt Bielefeld und dem Kreis Lippe. Vier der zwölf ersten und zweiten Plätze werden von Bielefelder Schülerinnen und Schülern belegt, gefolgt von drei lippischen ersten und zweiten Plätzen. Bielefeld war mit sieben Schulen am stärksten beim Wettbewerb vertreten, die geringste Zahl der Teilnehmerschulen stammte aus dem Kreis Paderborn (zwei Schulen).

 

Die 29 Schulen schickten insgesamt 88 Teilnehmer ins Rennen. Die Schülerinnen und Schüler traten in zwei Altersklassen – Klassen acht bis zehn und Jahrgangsstufen 10 bis 13 (G8: 12) – sowie aufgeteilt nach den drei Wettbewerbsregionalverbünden Detmold I bis III gegeneinander an. Sie diskutierten über aktuelle Themen, wie beispielsweise „Sollen grundsätzlich auch Nicht-Pädagogen in der Schule unterrichten?“, „Sollen Bürger per Losverfahren zur Mitarbeit im Gemeinderat verpflichtet werden?“, oder „Sollen mehr fremdsprachige Filme ohne deutschsprachige Synchronisation gezeigt werden?“

 

96 Juroren hörten zu, machten sich Notizen und fällten ihr Urteil. Um sie zu überzeugen, galt es, Stellung zu beziehen, Gründe für die eigene Position zu nennen und Kritik vorzutragen. In der Jury saßen überwiegend Lehrer, aber auch ehemalige Teilnehmer von Schul- und Regionalwettbewerben. Jeweils drei begleiteten eine Debatte und urteilten über Überzeugungskraft, Sachkenntnis, Ausdruck und Gesprächsfähigkeit sowie das Einhalten der Redezeit.

 

Je vier Teilnehmer ihrer Altersklasse standen nach den Hin- und Rückrunden in den Finaldebatten. Die erst- und zweitplatzierten Redner sicherten sich die Teilnahme am Landesentscheid am 3. Mai in Oberhausen. Obendrein erhalten sie ein dreitägiges, professionelles Rhetoriktraining.

 

„Jugend debattiert“ ist ein bundesweit ausgerichteter Schülerwettbewerb auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Er wird jährlich von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung durchgeführt. In Nordrhein-Westfalen beteiligen sich 45.140 Schüler von 229 Schulen an dem Wettbewerb.

 

In einer Diskussion bei „Jugend debattiert“ äußern sich jeweils vier Jugendliche zu aktuellen politischen und schulischen Streitfragen. Jeder erhält zunächst zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine Position – pro oder contra – darlegt. Es folgen zwölf Minuten freier Aussprache. Für ein Schlusswort steht jedem Teilnehmer eine Minute zur Verfügung. Weitere Informationen unter: www.jugend-debattiert.de.