Lemgo TBVAm 16. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga musste sich der TBV Lemgo der TSV Hannover-Burgdorf im letzten Heimspiel des Jahres mit 26:31 geschlagen geben. Bester TBV-Torschütze war Rolf Hermann mit sechs Treffern.

 

Dominik Ebner, Rolf Hermann und Anton Månsson im Angriff-/Abwehrwechsel, Andrej Kogut, Azat Valiullin, Patrick Zieker, Christian Klimek und Piotr Wyszomirski hieß die erste TBV-Sieben an diesem Abend. Der erste Angriff gebührte dem TBV Lemgo, Kogut markierte den ersten Treffer des Abends bei drohendem Zeitspiel und besorgte wenig später auch das zweite Tor für Lemgo. In den folgenden Angriffen scheiterten die TBV-Schützen mehrmals an Gästekeeper Martin Ziemer, sodass Hannover nach sieben Minuten 2:3 führte. In der zehnten Minute brachte Kehrmann Suton für Valiullin im linken Rückraum und Ebner versenkte den Ball zum 4:4-Ausgleich. Großen Anteil am engen Spiel in Halbzeit eins hatte sicherlich Lemgos Torwart Wyszomirski, der einige klasse Paraden zeigte. Die Gäste kassierten eine Zeitstrafe in Person von Fabian Böhm, doch Lemgo konnte die Überzahl nicht nutzen, Suton scheiterte an Ziemer, während Hannover in Unterzahl verwandelte. Doch davonziehen konnten die Gäste nicht, der TBV schaffte immer wieder den Anschluss. In der 19. Minute zog Kehrmann die erste grüne Karte. Der Arm des Schiedsrichters war bereits gehoben, als Suton den Siebenmeter holte, welchen Christoph Theuerkauf zum 8:9 einnetzte. In der Abwehr eroberte der TBV den Ball, Ebner startete durch und markierte den Ausgleich, 9:9. Ein missglücktes Kreisanspiel und der Gästetorwart verhinderten die Lemgoer Führung, Hannover ging wieder auf 9:11 weg. Ein Suton-Kracher in den Winkel brachte den TBV erneut auf ein Tor ran. Kehrmann brachte Theuerkauf auf Linksaußen, der dann regelmäßig an den Kreis auflöste. Kurz vor der Halbzeit hatte sich Hannover 10:12 abgesetzt, Theuerkauf traf per Siebenmeter zum 11:12. Mit dem Schlusspfiff stand auf der Hallenuhr ein Zwei-Tore-Rückstand, 11:13.

 

Nach Wiederanpfiff legten die Gäste nach, gingen schnell auf 11:15 weg. Hannover lief einen Gegenstoß nach dem anderen, Timo Kastening verwandelte sicher, sodass die Gäste sogar auf 12:17 davonzogen. Kehrmann musste schon nach 35 Minuten die zweite Auszeit nehmen. Er brachte Stenbäcken im linken Rückraum und Tim Hornke auf Rechtsaußen, Ebner besetzte Rückraumrechts. Keine Maßnahme wollte so richtig helfen und der TBV-Trainer gab bereits eine Viertelstunde vor Schluss die letzte grüne Karte aus der Hand. Der siebte Feldspieler sollte es nun richten. Hermann verkürzte durch eine freigespielte Lücke auf 16:22. Die Gäste ließen sich bei ihren Angriffen Zeit, während Lemgo schnelle Tore brauchte, trotzdem stand es acht Minuten vor Ende bereits 19:27 für Hannover. Der TBV versuchte noch einmal, sich aufzubäumen, doch der Vorsprung der Gäste war bereits zu groß, um noch etwas ausrichten zu können. Zwei Minuten vor Schluss führte der Gast noch immer 25:31. Ramba traf zum Endstand von 26:31.

 

Jens Bürkle: Ich bin richtig zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Für uns war es eine Materialschlacht nach den harten Spielen gegen Melsungen und Leipzig. Nach zwei Minuten bricht uns auch noch Häfner weg. Hendrik Pollex hat das aber toll übernommen, dazu kam noch eine überragende Torwartleistung. Insgesamt waren es tolle Einzelleistungen, Timo Kastening macht zehn Tore bei nur einem Fehlwurf. Ich hatte richtig Bauchweh, weil Lemgo das nach dem Balingen-Spiel in Berlin und Mannheim gut gemacht hat, wir hatten schon ordentlich Respekt.

 

Florian Kehrmann: Wir sind in der erste Halbzeit ordentlich ins Spiel gekommen, haben es aber nicht geschafft sehr aggressiv in der Abwehr zu stehen. Vorne haben wir mal Lösungen gefunden, mal nicht. Ab der 15. Minute konnten wir unsere Abwehr mehr stabilisieren, im Angriff sind wir aber an unsere Grenzen gekommen und haben uns festgerannt. In der Phase wo wir gut in der Deckung stehen, verwerfen wir drei freie Chancen im Gegenstoß. Anfang der zweiten Halbzeit kommen wir in eine blöde Situation, wo wir fünf gegen fünf spielen und Hannover es schafft, ein Tor zu machen. Wir kommen dann gar nicht in die zweite Halbzeit. Dann fangen wir an zu Hadern, gehen nicht mehr in die Zweikämpfe. In dieser Phase verlieren wir das spiel. Dass wir am Ende noch mal auf fünf rankommen ist gut, aber davon können wir uns leider auch nichts kaufen.

 

TBV Lemgo: Wyszomirski, Maier; Mansson, Kogut (4), Ramba (1), Ebner (3), Theuerkauf (3), Hornke (2), Stenbäcken (2), Hermann (6), Skroblien, Suton (1), Valiullin, Klimek (1), Zieker (3).