Gabriela Koch sorgte mit Unterstützung von Pianist Georg Rox für eine hervorragende musikalische Untermalung des Empfangs.

Der Neujahrsempfang von Blomberg Marketing e. V. ist mittlerweile ein feste Größe im Veranstaltungskalender der Stadt Blomberg. André Köller freute sich im Namen des Vorstands erneut zahlreiche Gäste begrüßen zu dürfen. Der 2. Vorsitzende war im letzten Jahr für Hans-Oskar Wnendt eingesprungen, in diesem Jahr war es somit seine erste geplante Moderatorenrolle auf dem Neujahrsempfang. Neben Landrat Dr. Axel Lehmann, dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Friedel Heuwinkel, Jürgen Berghahn (Landtagsabgeordneter), Anette Lewicki (Kreistagsabgeordnete) und der Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge, waren auch u. a. Günther Borchard (SPD), Friedrich-Wilhelm Meier (CDU) und Hans-Adolf Albrecht (FDP) sowie weitere Lokalpolitiker zugegen. Aus dem Bereich der Wirtschaft konnten neben Klaus Eisert (Phoenix Contact), Achim Bress (Volksbank Ostlippe eG) oder Peter Müller und Wolfgang Siesenop (Stadtsparkasse Blomberg Lippe) viele weitere Einzelhändler und Dienstleister aus der Großgemeinde begrüßt werden. Auch die Vorstände vieler Vereine und weitere Mitglieder von Blomberg Marketing e. V. hatten sich in der Burg Blomberg eingefunden. Einmal mehr sorgte die beherbergende Gastronomie für einen tadellosen Ablauf und leckere Speisen auf hohem Niveau, einmal mehr war es Andrea Plat, stellvertretend für die AG Kultur, gelungen, mit Gabriela Koch einen tollen musikalischen Rahmen zu bieten. Ausgebildet in klassischer Musik, begann für Koch bereits im Studium die intensive Auseinandersetzung mit Jazz und improvisierter Musik, die sie dann auch, unter Begleitung von Pianist Georg Rox (Bielefeld), in den altehrwürdigen Mauern der Burg gekonnt in Szene setzte.

 

Willem de Vos (Kassierer) und André Köller (2. Vorsitzender) lenken gemeinsam mit den anderen Vorstandskollegen die Vereinsgeschicke.

André Köller führte gekonnt und mit viel Charme durch den Vormittag: „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde von Blomberg Marketing, im Namen des Vorstands möchte ich Sie herzlich zu unserem Neujahrsempfang in der Burg Blomberg begrüßen. Ich hoffe, Sie haben die ersten Wochen des Jahres gut verlebt und freue mich, dass Sie unserer Einladung so zahlreich gefolgt sind. Besonders begrüße ich Landrat Dr. Axel Lehmann, Mitglied des deutschen Bundestages Kerstin Vieregge und Mitglied des Landtags Jürgen Berghahn.

 

Auch wenn wir dieses Mal etwas später dran sind, so möchte ich es nicht versäumen , Ihnen ein frohes und gesundes neues Jahr zu wünschen. So ein Neujahrsempfang dient der Rückschau, dem Dank an viele helfende Köpfe und Hände, aber auch dem Ausblick auf neue Projekte und neue Herausforderungen. Beginnend mit der Rückschau möchte ich jemanden erwähnen, der in unserer Mitte fehlt. Jemand der sich wie kein anderer für die Geschicke unseres Vereins eingesetzt hat. Im Mai 2018 verstarb unser Vorsitzender Hans Oskar Wnendt oder für viele von uns „unser Oskar“. Nach schwerer Krankheit verließen ihn die Kräfte und er musste seinen Verein loslassen. Wir verbliebenen Vorstandsmitglieder haben dieses Erbe angetreten und zusammen gestanden, ganz wie es Oskars Wunsch war. Mehr noch haben wir uns ganz nach seinem Vorbild nicht aus der Ruhe bringen lassen, was die Neubesetzung im Vorstand angeht und in seinem Sinne gearbeitet. Bitte halten Sie mit mir einen Moment inne, um an ihn zu denken.

 

2018 war ein Nelkenfestjahr, so dass wir uns wieder auf die Suche nach einer neuen Nelkenkönigin aufmachten. Die Amtszeit von Nelkenprinzessin Jenny und Nelkenkönigin Nadine neigte sich dem Ende zu und wir begannen frühzeitig mit der Ausschreibung einer neuen Hoheit. Unter den zahlreichen Bewerberinnen stach eine Kandidatin vom ersten Treffen an hervor und ich freue mich, dass sie sich im Namen der Nelke in den Dienst von Blomberg Marketing gestellt hat. -ein langgehegter Traum, wie sie bereits in ihre Bewerbung schrieb, wurde für sie wahr. Seit ihrer Inthronisierung beim sonnigen Nelkenfest im August vertritt sie die Nelkenstadt vorbildlich bei allen Veranstaltungen und dafür danken wir Dir. Applaus für die Blomberger Nelkenkönigin Melanie.

 

2018 haben wir viele Veranstaltungen durchführen und begleiten dürfen. Zum Beispiel den Blumen- und Bauernmarkt im Frühling, das Nelkenfest und die Kunstmauer im Sommer, aber auch eine abwechslungsreiche Blomberger Weihnacht. Zwar marschieren diesen Sommer die Schützen wieder in Blomberg auf, aber darüber hinaus wird es wieder eine Reihe von Veranstaltungen von und mit Blomberg Marketing geben. Abgesehen von Events werden wir uns noch mehr bemühen, die Nelkenstadt als solche über die Grenzen Lippes hinaus bekannt zu machen und Gäste in die Stadt zu locken. Auch den Einzelhandel möchten wir weiter betreuen und nicht müde werden, Bewohner und Besucher von seiner Vielfalt und Attraktivität zu überzeugen. Sie sehen, wir sind noch lange nicht fertig und ich würde mich freuen, wenn auch die Zahl unserer Unterstützer weiterhin ansteigt. Aus diesem Grund möchte ich an Sie appellieren, unserem Verein beizutreten, sofern Sie noch kein Mitglied sind. Als Privatperson drücken Sie Ihre Wertschätzung bereits mit einem Jahresbeitrag in Höhe von 30 EUR aus. Sollten Sie sich für eine Mitgliedschaft interessieren, halten meine Vorstandskollegen Mitgliedsanträge und Stifte für Sie bereit.

 

Blomberg die Nelkenstadt — ja, Blomberg ist die Stadt der Nelken und deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das mehr und mehr zum Ausdruck zu bringen. Seit dem vergangen Jahr werben wir nach innen und außen mit diesem Slogan. Da kommt auch schon mal die Frage auf: wo sind denn die Nelken? Abgesehen davon, dass man in der Käsestadt Nieheim auch keinen allgegenwärtigen Käse sieht, möchten wir aber Abhilfe schaffen. Denn zusammen mit der Stadt Blomberg haben wir den Kontakt zu einem Künstler gesucht, der den aufmerksamen Besuchern der Kunstmauer bereits ein Begriff ist. Es handelt sich um den Mann, der die metallenen Hermänner in allen Größen fertigt. Ihn haben wir mit dem Entwurf für eine Nelke beauftragt und das Ergebnis kann sich hier im Raum betrachten lassen. Ganz besonders freue ich mich, dass er heute unserer Einladung nach Blomberg gefolgt ist. Herzlich Willkommen: Hans Kordes.

 

Komme ich zum letzten, aber wohl wichtigsten Teil meines kleinen Redevortrags: die Abteilung Dank

 

Danken möchte ich allen aktiven Mitgliedern für ihre Unterstützung. Aber vor allem gilt unser Dank den folgenden Personen und Institutionen:
• dem Beirat von Blomberg Marketing mit seinem Beiratsvorsitzenden Detlef Stock, der im vergangenen Jahr über sich hinaus gewachsen ist und den Vorstand weit über das Maß eines Beirats hinaus unterstützt hat. Danke Detlef
• Der Stadt Blomberg, die vertreten durch unseren Bürgermeister Klaus Geise unseren Verein mit Maß und Mitte gefördert hat
• Den Stadtwerken und in Person von Peter Begemann, danke ich für die großzügige Spende an Leuchtmitteln für die Weihnachtsbeleuchtung
• Ich danke Erhard Kupke für die Federführung beim Blumen- und Bauernmarkt, Andrea Plat mit ihrem Team für die vielen Kulturmomente 2019, der AG Kunstmauer, dass sie unsere Stadt wieder bunter gemacht hat und dem Heimatverein Sint Nikolaas, der trotz Umbruchphase einen schönen Weihnachtsmarkt gezaubert hat. Auch bedanken möchte ich mich bei Jens Spicher und dem Blomberger Land für die Ausgestaltung des nunmehr vierten Charles Dickens Weihnachtsmarkts in der Nelkenstadt.
• Natürlich danke ich unseren Förderern aus Industrie und Wirtschaft, ohne die unser Einsatz undenkbar wäre. Danke an Phoenix Contact, die Sparkasse, die Volksbank, die Lippische Landesbrand Versicherungsanstalt, Bad Meinberger Brunnen und die Blomberger Versorgungsbetriebe, um nur einige zu nennen.
• Bedanken möchte ich mich auch bei den Pressevertretern, die unsere Themen gerne veröffentlichen und, so ist das Geschäft, auch mal kritisch hinterfragen
• Last but not least möchte ich ein ganz dickes Dankeschön aussprechen an die Personen, die den Laden am laufen halten, das Team Blomberg Marketing — Danke an Nicole Büker, Pia Schnittger, und Silvia Drake aus der Geschäftsstelle, Danke an Mike Lilienthal, unseren Nelkenblitz, unseren Stadtführern und Danke an meinen Vorstand, mit dem es wirklich Spaß macht, zu arbeiten.

 

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Vormittag bei uns mit vielen guten Gesprächen und ich freue mich gleich auf die phantastische Musik von Gabriele Koch und Georg Rocks.

 

Wenn ich jetzt zum Schluss komme, möchte ich gerne Oskar Wnendt frei zitieren, der an dieser Stelle immer so etwas wie Folgendes gesagt hätte: „Vor uns liegen 345 völlig unverbrauchte Tage — machen wir was ´draus, am besten gemeinsam und für Blomberg, die wohl schönste Stadt in Lippe.“ Vielen Dank meine Damen und Herren“, schloss Köller eine Rede und übergab das Mikrofon an Bürgermeister Klaus Geise.

 

Klaus Geise überbrachte die Grüße und Wünsche der Stadtverwaltung und hatte, wie auch in den Jahren zuvor, erneut eine inhaltsstarke Rede „im Gepäck“:

 

Bürgermeister Klaus Geise überbringt jährlich die Grüße der Stadt Blomberg und konnte auch in 2019 mit einer inhaltsstarken Rede überzeugen.

„Im neuen Jahr wünsche ich uns eine besondere Form von Gelassenheit, ich würde es einmal als eine „aktive Gelassenheit“ bezeichnen. Wenn wir uns umschauen, so finden wir regelmäßig in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen Ereignisse und Geschehnisse, die uns bewegen und nach schnellen und spontanen Reaktionen rufen. Eine E-Mail jagt die nächste – Sender und Empfänger kommunizieren flott im Kurztext, aber häufig aneinander vorbei. Medien informieren uns nicht nur täglich oder wöchentlich, sondern vorzugsweise als Breaking-News im Minutentakt – natürlich auch für ein profitables Maximum an Klickzahlen. Fake-News kommen besser an als Tatsachenberichte. Die Welt ist nicht nur kleiner geworden, sondern auch oberflächlicher und schnelllebiger.

 

Meine Bitte: Lassen Sie sich von diesem scheinbar unaufhaltsamen Trend nicht anstecken. Das, was im privaten Bereich als „Entschleunigung“ oder im beruflichen Bereich als „Work-Life-Balance“ Eingang in unsere Lebensgestaltung gefunden hat, sollte im gesellschaftspolitischen Bereich nicht fehlen. Eine neue „Unaufgeregtheit“, mehr Gelassenheit, im Umgang mit unterschiedlichen bis durchaus hin zu extremen Meinungen wird helfen. Grundsätzlich wird mehr Toleranz die Stärken unserer Demokratie wieder deutlich mehr zur Geltung kommen lassen – aber wohlgemerkt als streitbare Demokratie.

 

Darum „aktive Gelassenheit“: Es darf hier keine Verwechslung mit einem politischen „laissez faire“ geben, mit einem „ist mir egal, was der sagt“, „ich kann ja sowieso nichts ändern“ oder einem passiven „Die machen das schon“ geben. Unsere Gesellschaft will und muss aktiv gestaltet werden – sonst hat sie viel zu verlieren.

 

Denn wir haben ein unglaublich positives Fundament, das wir allen täglichen, kleineren und größeren Horrormeldungen entgegenhalten können: Wir leben derzeit in der bestmöglichen aller bekannten Welten in der bestmöglichen aller Zeiten – wissenschaftlich bewiesen. Doch warum scheint die Welt so bedroht und unser Leben unsicher? Vermutlich, weil wir unsere Aufmerksamkeit bevorzugt Katastrophen und Desastern widmen und wir uns zu wenig mit den Fakten von Entwicklungen beschäftigen. Wir sehen das einzelne Ereignis mehr als die großen Linien. Wenn Ihnen jetzt als Gegenargument die aktuellen Geschehnisse rund um uns herum einfallen, so haben Sie Recht, doch gilt natürlich auch hier die alte Weisheit: „Ausnahmen bestätigen die Regel“.

Dennoch sehe ich jedoch insbesondere eine große langfristige Linie durchaus mit einer kritischen und gefährlichen Tendenz, nämlich die des offenkundigen Raubbaus an unserem Planeten – mit allen negativen Auswirkungen. Haben Sie die eindrucksvollen Bilder aus dem Weltall und die emotionalen Worte des Astronauten Alexander Gerst an seine ungeborenen Enkelkinder gehört?

 

Stellen Sie sich bitte ein Raumschiff vor der Kulisse unseres blauen Planeten im Weltall aus 400 km Höhe vor und dann zitiere ich aus einer emotionalen Entschuldigung:

 

„Im Moment sieht es so aus, als ob wir, meine Generation, euch den Planeten nicht gerade im besten Zustand hinterlassen werden. (…) Im Nachhinein sagen natürlich immer viele Leute, sie hätten davon nichts gewusst, aber in Wirklichkeit ist es uns Menschen schon sehr klar, dass wir im Moment den Planeten mit Kohlendioxid verpesten; dass wir das Klima zum Kippen bringen; dass wir Wälder roden; dass wir die Meere mit Müll verschmutzen; dass wir die limitierten Ressourcen viel zu schnell verbrauchen und dass wir zum Großteil sinnlose Kriege führen.“

 

Trotz seiner ernüchternden Bestandsaufnahme erklärt der Astronaut die Welt keineswegs für verloren und schließt nicht aus, dass die Menschen noch dazulernen, bevor es zu spät ist. Er selbst werde versuchen, seinen Enkeln die beste Zukunft, die er sich vorstellen kann, zu ermöglichen. Und – Zitat: „Ich würde mir wünschen, dass wir nicht bei euch als die Generation in Erinnerung bleiben, die eure Lebensgrundlage egoistisch und rücksichtslos zerstört hat“. Diesen Gedankengang lasse ich gerne so im Raume stehen – ihm ist nichts hinzuzufügen.

 

Nur der nüchternen Vollständigkeit halber muss ich aber erwähnen, dass sich die angesprochenen sinnbildlichen „ungeborenen Enkelkinder“ schnell im Internet gemeldet haben und als erste Maßnahme den Verzicht auf unsinnige milliardenschwere Raumfahrtprojekte und eine bessere Verwendung dieser Finanzmittel vorschlagen. Sicherlich eine nachvollziehbare Forderung, die zugleich nachdenklich stimmt und Astronauten wie Anwesende gleich wieder ein Stück weit „erdet“.“

 

Auch die Schleife aus dem Weltall zurück nach Blomberg gelang Geise:

 

„Wie können wir unsere kleine Welt täglich ein bisschen verbessern?“ In Blomberg hat es im vergangenen Jahr 2018 vielfältige Projekte und Maßnahmen gegeben, die unserem Anspruch nach einer attraktiven und lebenswerten Stadt vollauf entsprochen haben. Da geht mein Dank insbesondere an alle Organisationen und Vereine, die sich hier ehrenamtlich eingesetzt haben – ganz besonders natürlich an Blomberg-Marketing, und an dieser Stelle noch einmal ganz ausdrücklich an den viel zu früh verstorbenen Hans-Oskar Wnendt – unserem nimmermüden Oskar, den wir genauso in Erinnerung behalten werden. Mit ihm hat Blomberg einen besonderen Menschen verloren, dem das Wohl und die Weiterentwicklung seiner Heimatstadt in besonderer Weise am Herzen lag. Sein unermüdliches Wirken sollte uns ermuntern und dazu auffordern, dass jeder an seiner Stelle und wir alle gemeinsam uns mit Herz und Verstand für unsere Stadt und unser Gemeinwesen engagieren.

 

Und hierfür gibt es erfreulich viele Beispiele. So haben viele daran mitgewirkt, dass eine ehemalige Grundschule nun als „Haus am Paradies“ mit dem SOS-Beratungs- und dem städtischen Integrationszentrum mit neuem Leben erfüllt wird. Das Haus hat sich inzwischen zu einer vielfältig genutzten Einrichtung der Begegnung entwickelt.

 

Zum Wohlfühlen in einer Stadt gehört unmittelbar ein gutes Rettungs- und Feuerwehrwesen. So wird zur ständigen Verbesserung der Brandschutzbedarfsplan Schritt für Schritt umgesetzt, zuletzt mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Herrentrup. Besonders erfreut bin ich, dass es gelungen ist, die neuen Rettungswachen der Johanniter Unfallhilfe und des Kreises Lippe in unserem Gewerbegebiet anzusiedeln: neben der Schaffung von Arbeitsplätzen bedeutet das einen dauerhaft hohen Standard der Versorgung für unsere Bevölkerung.

 

Blomberg ist ein attraktiver Wohnstandort – die große Nachfrage nach Bauplätzen und Wohnungen dokumentiert das. In Großenmarpe und in der Kernstadt wurden die neuen Baugebiete gut angenommen, am Blomberger „Sonnenhang“ aktuell 31 von 35 Bauplätzen faktisch verkauft.

 

Besondere Bedeutung genießt nicht zuletzt unsere Altstadt als lebendiges Stadtzentrum für die ganze Großgemeinde. Unsere positiven Maßnahmen der letzten Jahre haben das ausdrückliche Lob der NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach gefunden. Sie betonte bei einem Besuch sichtlich beeindruckt, dass Blomberg in den letzten Jahren viel für eine identitätsstiftende Entwicklung der Innenstadt getan habe. Das ist eine schöne Bestätigung dafür, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.

 

Ähnlich dürfte es im Rückblick später einmal bei der Betrachtung der Stadteingänge sein. Die digitale Anzeigetafel und die Neugestaltung des Vattiparks werden schon bald für sich selbst sprechen. Zwar prallten hierzu Meinungen kontrovers aufeinander, es wurde intensiv diskutiert und bisweilen auch Grenzen überschritten. Letztlich war jedoch die abschließende Debatte um die konkrete Umgestaltung des Vattiparks sehr konstruktiv und einvernehmlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass die jetzt gefundene Lösung dann im neuen Jahr ihre Stärken zeigen und den südlichen Eingang unserer Stadt deutlich aufwerten wird. Darauf können wir uns freuen! „Die größte Nelke der Welt“ von Herrn Kordes wird das übrigens positiv mitprägen und so hoffe ich in der kommenden Woche auch zu diesem Thema auf ein einvernehmliches Votum des Fachausschusses.

 

Letztlich ist die Gestaltung der Stadteingänge aber nur eine Facette bei der Arbeit in und für unsere Stadt. Große und wichtige Themen werden laufend und fast unbemerkt von der Öffentlichkeit erfolgreich bearbeitet. Hierzu zähle ich insbesondere die erfolgreiche Haushaltskonsolidierung, eine moderne und attraktive Bildungslandschaft sowie nicht zuletzt gute Rahmenbedingungen für wirtschaftliches und ehrenamtliches Engagement.

 

Auf dieser Basis gilt es auch für 2019 die Balance von Zukunftsinvestitionen und wirtschaftlicher Vernunft herzustellen. Zwar ist der städtische Haushalt hierfür mit nur einer Stimme Mehrheit denkbar knapp genehmigt worden, doch das ändert letztlich nichts daran, das wichtige Zukunftsprojekte wie zum Beispiel der Kunstrasenplatz, die Verbesserung des Nelkenweges als Vernetzungsprojekt für die gesamte Großgemeinde oder der Breitbandausbau in den sog. „weißen Flecken“ nun angegangen werden können.

 

Meine Damen und Herren, wir waren vorhin schon einmal gedanklich im Weltall und haben einen gemeinsamen Blick auf unsere Erde geworfen. Da möchte ich im Jahr der Europawahl noch einmal anknüpfen und grundsätzlicher werden: Die Besinnung darauf, dass wir lokale, nationale und internationale Probleme und Konflikte nur gemeinsam werden lösen können, ist nötiger denn je. Globale Risiken nehmen zu, aber der kollektive Wille, sie zu bekämpfen, schwächt sich leider ab. Stattdessen nimmt die Spaltung zu.

 

Ich-Bezogenheit und Polarisierung greifen aktuell nicht nur in vielen europäischen Gesellschaften, sondern auch bei uns in Deutschland um sich. Abschottung, Nationalismus und Kompromisslosigkeit sind in Teilen Europas wieder hoffähig geworden. Mit diesen, unseren westlichen Werten zuwiderlaufenden Tendenzen werden erschreckenderweise sogar wieder Wahlen gewonnen.

 

„Dieser Weg“, so unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, „dieser Weg ist nicht unser Weg, weil wir ein demokratisches, weltoffenes, friedliches und wirtschaftlich erfolgreiches Land sind und bleiben wollen.“

 

Dies gilt sinngemäß auch für unseren Mikrokosmos Blomberg: hier wollen wir vor Ort für unsere auf Offenheit, Mitmenschlichkeit und Solidarität aufgebauten demokratischen Gesellschaft einstehen und wirken. Hierfür tragen wir alle eine Verantwortung. Und deshalb möchte ich sie bitten, bleiben Sie engagiert, zeigen Sie Ihre persönliche Flagge für unser Gemeinwesen.
Lassen Sie auch im neuen Jahr 2019 nicht nach, unsere kleine Stadt, die alles hat, unsere Nelkenstadt, so mitzugestalten, dass es sich weiter lohnt, hier zu leben, zu wohnen und zu arbeiten. Ich meine: Ein wunderbares Ziel!

 

In diesem Sinne: Willkommen 2019! Glück auf!“

 

Nach so einer Ansprache sollte Geise sich anhaltendem Applaus sicher sein dürfen und bekam ihn auch. Zwischendurch gab es erneut Musik von Koch und Rox, bevor Klaus Geise in seiner Funktion als Vorsitzender der Bürgermeister-Heinrich-Fritzemeier-Stiftung erneut ans Rednerpult treten sollte.

 

Heidrun und Wolfgang Wienkemeier (Ehrenvorsitzender der Luftsportgemeinschaft Lippe-Südost e.V.) freuten sich über den unerwarteten Preis.

„Es ist mir eine besondere Freude, hier nun zum wiederholten Male, genau genommen mit der Schnapszahl „11“, als Vorsitzender der Bürgermeister-Heinrich-Fritzemeier-Stiftung sprechen zu dürfen. Mittlerweile ist es schon eine echte Tradition geworden, dass auf dem Neujahrsempfang von Blomberg Marketing der Mietzner-Förderpreis verliehen wird. Für diese Gelegenheit darf ich mich beim Vorstand für die Gastfreundschaft und bei Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit bedanken.

 

Die langjährigen Besucher dieses Empfangs wissen, dass der, in Würdigung einer bedeutenden Zustiftung so benannte Mietzner-Förderpreis an eine Initiative, Organisation oder Einzelperson in der Blomberger Großgemeinde gegeben wird, die sich im Laufe des letzten Jahres in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen durch ein besonderes Projekt oder außergewöhnliches Engagement hervorgetan hat.

 

Der Blick auf die Preisträger der Vorjahre dokumentiert in besonderer Weise die gesellschaftliche Vielfalt in unserer kleinen Stadt – und nicht zuletzt das Bemühen vieler unterschiedlicher Menschen, sich einzubringen und unser Gemeinwesen an vielen großen oder kleinen Stellen lebendig, attraktiv und/oder sozial gerecht zu erhalten und voranzubringen. Das zeichnet uns in Blomberg aus, macht Mut, schafft Zuversicht. Um dies zu untermauern darf ich heute als Beleg noch einmal an die bisherigen zehn Preisträger/-innen erinnern:

 

2008 Andrea Plat
2009 Jugendfeuerwehr Blomberg
2010 Inge Austermann und Christian Rogos -geteilter Preis-
2011 Jutta Streffing
2012 Meisterchor „iuvento musica e.V.“
2013 Ingrid Pause
2014 Linda Stahl
2015 Lebensgemeinschaft Dalborn
2016 Ostlippische Tafel / Ausgabestelle Blomberg
2017 Bernhard Brautlecht
2018 Und dann … genau, der „11.“ Die Zahl „Elf“ wird uns übrigens heute noch einmal begegnen.

 

Man sieht: Es gibt kein „Strickmuster“ oder zwangsläufige Reihenfolgen – es bildet sich „lediglich“ ein bunter Blumenstrauß von Initiativen und Projekten. Oder anders ausgedrückt: Eine sehr bemerkenswerte Dokumentation der Vielfalt ehrenamtlichen Engagements in und für unsere Stadt. Und dies beileibe nicht als Eintagsfliegen.

 

In dieser Tradition bewegt sich auch der neue Preisträger. Er (oder auch sie?) ist langjährig Vereinsmitglied bei Blomberg-Marketing, schon jahrzehntelang enorm umtriebig und deshalb natürlich heute unter uns. Doch kommen wir zum Thema und zum Engagement im engeren Sinne. Der 11. Gewinner des Mietzner-Förderpreises berührt durchaus unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche in unserer Stadt.

 

Ausgehend von einer langen Tradition hier vor Ort hat es der Preisträger verstanden, sich immer wieder den Anforderungen und Weiterentwicklungen seines Genres zu stellen. Dabei hat er es auch immer wieder mit widrigen Umständen zu tun gehabt. Mit beträchtlichem Einsatz von Arbeitsstunden und nicht zuletzt von privaten Finanzmitteln hat man sich vorbildlich ein Umfeld geschaffen, was inzwischen eine unverwechselbare Heimstätte bietet. Der Preisträger ist überdurchschnittlich flott und sportlich unterwegs – dabei lassen Fachbegriffe wie „Überschlag“, „halbe Rolle“, „ganze Rolle“ oder „Aufschwung“ schnell den Gedanken zu Turnübungen zu. Dazu passt dann hingegen nicht ganz der „Kurvenslip“ – der allerdings auch nichts mit Unterwäsche in einer Serpentine zu tun hat.

 

Ein Liedermacher verspricht übrigens den Anhängern der Sportart grenzenlose Freiheit und einen gelassenen Blick auf vermeintliche große und wichtige Dinge, die dann „plötzlich nichtig und klein“ werden. Für den Verein sind Namensgebungen nicht außergewöhnlich – manchmal denn aber doch. So weilte 1961 Willy Brandt, damals noch als Regierender Bürgermeister, in unserer Nelkenstadt und taufte das jüngste „Kind“ der Sportler origineller weise auf den Namen „Berlin“.

 

Mit einem Sprung in die Neuzeit wird deutlich, dass der Verein hier vor Ort fest verwurzelt ist und (nur insofern) „Bodenhaftung“ behalten hat: er bereichert regelmäßig unsere Stadt- und Nelkenfeste, engagiert sich in der Städtepartnerschaft (hier insbesondere mit Oschatz) und sorgt dafür, dass unsere „Nelkenkönigin“ regelmäßig abhebt und überall positiv auffällt, selbst wenn unsere Melanie brav zu Hause ist.

 

Das alleine ist natürlich für die Preisvergabe nicht ausschlaggebend, aber zeugt von der engen Verbundenheit, die der Verein zu unserer Stadt und ihren Menschen hat und mit welcher Grundeinstellung Initiativen gestartet, begleitet oder verantwortlich durchgeführt werden. Auf diesem durchweg positiven Hintergrund hat der Verein in den vergangenen Jahrzehnten Maßstäbe gesetzt.

 

Dies betrifft zu einen den Flugbetrieb im engeren Sinne, denn mit Fluglehrern und technischen Leitern braucht es hochqualifizierte und verantwortungsbewusste Menschen im Verein. Gleiches gilt für den Vorstand, der neben den klassischen Organisationsaufgaben durch den besonderen Aufgabenumfang bei Finanzen, Material und Ausrüstung auch besonders gefordert ist.

 

Und es betrifft zum anderen die Öffnung des Vereins nach außen und hier dann ganz besonders die vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit, die weit über das Vereinsleben hinausstrahlt. Und hier kommen wir zum Kern der Auszeichnung, denn die Ausbildung und Förderung des fliegerischen Nachwuchses steht traditionell in einem besonderen Fokus, nicht zuletzt, weil zum Segelflug beträchtliche Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich sind. Die Ausbildung zum Segelflieger ist für beide Seiten (also für Schüler oder für Lehrer) äußerst zeitintensiv und technisch sehr anspruchsvoll.

 

Seit nunmehr elf Jahren gibt es eine Kooperation mit dem HVG, die naturwissenschaftliche Unterrichtsinhalte anschaulich in den realen Flugbetrieb übersetzt. Die Durchführung von Segelflug-Camps mit fliegerischer Praxis sind hier dann das Highlight. Als zukunftsweisender Weg der Zusammenarbeit kam dann noch die Bildung einer Schülerfluggemeinschaft dazu. Damit wird im HVG für flugsportbegeisterte Schüler der Segelflug zum Schulsport.

 

Und wie gut diese Ausbildung und Stärkung junger Menschen in frühzeitiger Verantwortung und Teamgeist auch überregional eingeschätzt wird, zeigt ein besonderes Ereignis aus dem Jahr 2018. Denn bei dem bundesweit durch den Deutschen Olympischen Sportbund und der Deutschen Sportjugend ausgelobten Deutschen Schulsportpreis errang der Verein einen ausgezeichneten („wie sollte es anders sein“?) 11. Platz.

 

Und nun wünsche ich: „Holm und Rippenbruch“, der 11. Preisträger des Mietzner-Förderpreises ist – die Luftsportgemeinschaft Lippe-Südost e.V.

 

Damit war dann auch der letzte offizielle Teil des Vormittags abgehandelt und die eingeladenen Gäste durften sich bei Snacks und Getränken an vielen guten Gesprächen erfreuen. Erneut eine rundherum gelungene Veranstaltung des Gastgebers Blomberg Marketing.