Im Jahr 2017 haben 21 869 Frauen mit Wohnsitz in NRW eine Schwangerschaft abgebrochen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als
amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, waren das 828 Fälle bzw. 3,9 Prozent mehr als 2016 (damals 21 041). Auch im Jahr 2016 war die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche höher (+1,2 Prozent) als im Jahr zuvor (2015: 20 783). 715 Frauen (3,3 Prozent), die einen Abbruch vornehmen ließen, waren minderjährig, 50 Mädchen waren jünger als 15 Jahre.

 

Etwa neun von zehn Frauen (89,5 Prozent) waren zum Zeitpunkt des Abbruchs 18 bis 39 Jahre alt; die übrigen 7,2 Prozent waren 40 Jahre oder älter. Mehr als die Hälfte der Frauen (59,8 Prozent) hatte vor dem Abbruch bereits mindestens ein Kind geboren. Darunter gab es 2 844 Frauen mit drei oder vier und weitere 388 Frauen mit fünf oder mehr Kindern. In mehr als einem Drittel der Fälle (39,3 Prozent) erfolgte der Schwangerschaftsabbruch vor der siebten Schwangerschaftswoche; knapp drei Viertel (74,7 Prozent) aller Schwangerschaften wurden vor der neunten und 97,2 Prozent vor der zwölften Woche abgebrochen. 95,8 Prozent der Abbrüche erfolgten im Anschluss an die gesetzlich vorgeschriebene Beratung. In den übrigen Fällen wurden 920 Frauen eine medizinische und drei Frauen eine kriminologische Indikation bescheinigt.

 

Nur aufgrund dieser Ausnahmetatbestände ist ein legaler Abbruch auch nach der vollendeten zwölften Schwangerschaftswoche möglich. 96,7 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden ambulant in Arztpraxen und Krankenhäusern durchgeführt; 3,3 Prozent der Eingriffe wurden stationär in Krankenhäusern vorgenommen. (IT.NRW)