Auf der Automatisierungs-Fachmesse SPS IPC Drives (27.-29. November 2018) in Nürnberg sprach Ulrich Leidecker, Geschäftsführer Business Area Industry Management und Automation, anlässlich einer Pressekonferenz, über die positive Entwicklung der Geschäftslage in 2018 mit einem Umsatz zum Jahresende von über 2,3 Milliarden Euro.

 

Weltweit gibt es über alle Märkte hinweg gute Wachstumszahlen in den Märkten mit jedoch größtenteils negativen Währungseffekten. Der chinesische Markt hat sich weiter erholt und wächst wie in 2017 erneut zweistellig. In den USA ist das Wachstum mit über 15 Prozent noch etwas besser, liegt damit aber noch knapp unter den Wachstumsergebnissen von Europa, wo – außerhalb von Deutschland – 16 Prozent erreicht werden. Deutschland ist mit über 25 Prozent Anteil am weltweiten Umsatz immer noch der bedeutendste Markt für Phoenix Contact. Mit voraussichtlich 7‑8 Prozent wird erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Insgesamt liegt das weltweite Wachstum bei rund 12 Prozent. Umgerechnet in Euro beträgt das nominelle Wachstum deutlich über 8 Prozent.

 

Die teilweise turbulente Marktentwicklung – in einigen signifikanten Bereichen beträgt das Wachstum mehr als 20 Prozent – hat zu erheblichen Herausforderungen in der Lieferkette und bei den Kostensteigerungen geführt. Dieser gestiegenen Absatzentwicklung wurde mit Investitionen in allen Unternehmensbereichen Rechnung getragen. So wurden auch in diesem Jahr die Kapazitäten deutlich erweitert: In China entstehen in Nanjing, dem Hauptsitz unserer chinesischen Tochtergesellschaft, auf insgesamt 23.000 m² wesentliche Erweiterungen in den Bereichen Produktion und Logistik. Der Standort wird dabei komplett nach Industrie 4.0 Standard errichtet. Wesentliche Teile des Maschinenparks und insbesondere die neue Logistik werden erstmalig komplett mit der Steuerungslösung PLCnext Technology automatisiert. Das Gesamtvolumen für Investitionen in China beläuft sich auf ca. 30 Mio. € in 2018. Die stark wachsende Nachfrage in Indien erfordert einen deutlichen Ausbau der lokalen Fertigung, deren Kapazität mit den Erweiterungen in 2018 praktisch verdoppelt wird. Die Investitionssumme beträgt hier ca. 10 Mio. €.

Ein weiterer Schwerpunkt der Investitionen ist die kontinuierliche Erweiterung des Maschinen- und Anlagenparks, der die Chancen der Digitalisierung im eigenen Unternehmen unterstützt und den Gedanken „Industrie 4.0“ in praktische Anwendungen umsetzt. Von kollaborativen Robotern bis zu fahrerlosen Transportsystemen kommen aktuelle Technologien zum Einsatz, die die Durchgängigkeit digitaler Wertschöpfungsketten unterstützen und die Effizienz in der Produktion steigern. Die Gesamtsumme der Investitionen wird damit in 2018 über 200 Mio. € liegen.

 

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung liegen wie in den vergangenen Jahren bei rund sieben Prozent des weltweiten Umsatzes. Die Mitarbeiterzahl wird 2018 um rund 1400 auf knapp 17.500 ansteigen. In Deutschland gibt es – ohne Akquisitionen – einen Personalaufbau von über 500 Mitarbeitern.

 

Insbesondere hob Leidecker die bisher größte Akquisition der Unternehmensgeschichte zum 31.12.2018 hervor. Aus der SKS Gruppe, mit der bereits seit vielen Jahren eine enge Zusammenarbeit besteht, wurden die beiden Unternehmen SKS Kontakttechnik und Pulsotronic erworben. Die beiden Unternehmen werden die Phoenix Contact-Gruppe um Technologie- und Fertigungskompetenz und natürlich Fertigungskapazität erweitern. Rund 400 Mitarbeiter kommen so zur Phoenix Contact-Gruppe hinzu.

 

PLCnext Store – Plattform für Software-Lösungen

Um mit der weltweit stark zunehmenden technischen Entwicklungsgeschwindigkeit Schritt halten zu können, gilt es, neue Wege zu finden, um vorhandenes Wissen auf breiterer Basis nutzbar zu machen. Vor diesem Hintergrund stellte Phoenix Contact auf der diesjährigen SPS IPC Drives den PLCnext Store vor. Das ist eine Plattform, die es allen Entwicklern und Marktteilnehmern möglich macht, selbsterstellte Software-Lösungen anzubieten oder vorhandene Software-Lösungen zu beziehen. Wer beispielsweise eine Lösung für Pumpstationen, Beleuchtungssysteme oder fahrerlose Transportsysteme entwickelt hat, kann seine eigenen Aufwände durch Bereitstellung und Verkauf dieser Lösung im PLCnext Store zukünftig schneller kompensieren. Wer passende Lösungen oder Anbieter sucht, wird hier zukünftig schneller fündig. Das, was im privaten Alltag selbstverständlich ist, der „App-Store“, erhält damit Einzug in die Industriewelt. Der Gedanke der Offenheit ist für die Marktakzeptanz von besonderer Bedeutung. Im PLCnext Store sollen daher alle Anbieter – auch Wettbewerber – ihre Software-Produkte rund um die Steuerungslösung PLCnext Technology platzieren können.

 

 

 

Pressemeldung Phoenix Contact