Soeben erreichte unsere Redaktion der Hinweis, dass Ortsbesichtigungen der Sportplatzanlagen in Blomberg durch den Beauftragten der Stadt Blomberg erneut die Unbespielbarkeit der Plätze ergeben haben. Das für morgen angesetzte Spiel der 1. Herren gegen den Gast aus Detmold ist somit abgesagt. Wir möchten dies zum Anlass für ein paar erklärende Zeilen nutzen:

 

Nach dem gestrigen Spiel in Lügde ist es für Blomberg vermutlich ein glücklicher Umstand. Aufgrund der Härte des Spieles (Bericht siehe hier), bei dem „unsere Jungs“ ordentlich auf die Knochen bekommen haben, schadet ein wenig mehr Zeit für die Regeneration sicherlich nicht. Generell ist jede Platzsperre in der Großgemeinde jedoch ein mehr als unschöner Umstand. Dazu ein Beispiel:

 

Am Sonntag finden die Heimspiele der 1. Herren statt, am Dienstag dann ein regeneratives Training, am Donnerstag die technisch/ taktische Einstellung der Mannschaft auf das nächste Meisterschaftsspiel. So könnte der Idealfall aussehen. Wenn nun Spiele abgesetzt werden, dann bedeutet dies nichts anderes, dass Spiele zu Trainingszeiten nachgeholt werden müssen. Die Verantwortlich im BSV zeigen hier Weitsicht und tauschen zum Start der Saison, sofern machbar, Heimrechte mit Mannschaften, die einen Kunstrasenplatz haben. Dadurch fallen dann perspektivisch weniger Spiele aus. Ein Nachholspiel an einem Samstag bedeutet jedoch nicht nur den Wegfall einer Trainingsmöglichkeit und fehlende Regeneration, bedeutet zeitgleich auch den Verlust von Spielern die im Schichtdienst oder Studium gebunden sind. Im Ergebnis spielt also oftmals eine geschwächte Mannschaft, die sich dann noch mit Personalnöten herumschlagen darf. Die Frequenz der Meisterschaftsspiele verdichtet sich im Laufe der Saison immer mehr. Einige Fans verstehen das, andere sind gnadenlos und attestieren der Mannschaft dann etwa fehlende Spielfreude und Siegeswillen.

 

Der in 2017 beschlossene Kunstrasenplatz für Istrup fehlt aktuell deutlich, bedeutet wenn er kommt allerdings auch noch kein Allheilmittel. Die den jetzigen Platz nutzenden Vereine werden sich ihn dann mit weiteren Vereinen teilen müssen, von einer tatsächlichen Entkrampfung der Situation kann also eigentlich erst gesprochen werden, wenn es einen zusätzlichen Kunstrasenplatz in der Großgemeinde geben würde. Das Unverständnis der Sportler mit Blick auf die Verzögerung beim Bau des Kunstrasenplatzes in Istrup ist nachvollziehbar. Wenn dann endlich ein Förderbescheid ins Blomberger Rathaus flattern sollte, folgt die europaweite Ausschreibung, die ebenfalls wieder wertvolle Zeit verstreichen lassen wird. Wann die Firma, die letztlich den Zuschlag erhalten wird, dann mit dem Baubeginn wird starten können bleibt ebenfalls abzuwarten. Für 2019 stehen die Chancen schlecht, für 2020 schon besser, sicher ist aber auch das noch nicht.

 

Ein wenig Verständnis für die Verwaltung muss man bei aller Ungeduld jedoch auch aufbringen: Würde man bereits mit den Planungen beginnen, so würde ein möglicher Anspruch auf Förderungen verwirkt. Wenn dies dann, und das würde es natürlich, bekannt würde, so wäre „das Geschrei“ am Ende auch wieder groß und der Bürger würde von finanzieller Verschleuderung sprechen.

 

Fakt ist: Wenn in der Blomberger Großgemeinde wieder Fußball auf hohem Niveau gespielt werden soll, dann müssen sich zunächst die Rahmenbedingungen für alle Vereine verbessern. Möglicherweise kann auch ein Zusammenschluss von Kommunen für den Bau mehrerer Sportplätze entscheidende Preisvorteile sichern? Hier ist die Politik gefordert gemeinsam mit allen Vereinen mittelfristige Lösungen zu erarbeiten.