Am 20. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga empfing der TBV Lemgo Lippe die Füchse Berlin in der Phoenix Contact-Arena. Die Gastgeber fanden zunächst nur schwer in die Partie. Nachdem die Mannschaft von Florian Kehrmann zwischenzeitlich mit fünf Toren zurücklag, erkämpften sich die Lipper bis zur Halbzeit ein 15:15-Unentschieden. In der zweiten Hälfte ließ der TBV keinen Rückstand mehr zu und siegte am Ende vor 4.209 Zuschauern mit 34:30. Bester Lemgoer Werfer war Patrick Zieker mit insgesamt neun Treffern.

 

Kehrmann musste, wie bereits in der gesamten Wintervorbereitung, erneut seine Mannschaft umstellen. Christoph Theuerkauf verletzte sich unter der Woche im Training und zog sich einen Muskelfaserriss zu und wird Kehrmann die nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen. So startete der TBV Lemgo Lippe in der Abwehr mit Zieker, van Olphen, Suton, Bartók, Hornke, Klimek und Johannesson ins erste Spiel nach der WM-Pause. Im Angriff wechselte van Olphen mit Carlsbogård.

 

Der erste Schockmoment kam bereits nach gut zwei gespielten Minuten, als Klimek mit schmerzverzerrtem Gesicht das Spielfeld verließ und sich dabei die Schulter hielt. Für ihn übernahm Alexander Engelhardt vom Team HandbALL am Kreis. Die Lemgoer kamen nur schwer in die Partie. In der Abwehr ließen sie zu viele Anspiele über den Kreis zu und im Angriff wurden zu viele einfache Fehler gemacht. Nachdem die Berliner in der 7. Minute das 0:5 durch Elísson erzielten, zog Kehrmann seine erste Grüne Karte.

 

Die Auszeit kam bei der Mannschaft an und Tim Suton erzielte das erste Tor für den TBV. Nach acht Minuten bekam Berlins Gojun die erste Zeitstrafe der Partie. Als die Füchse in Unterzahl den nächsten Siebenmeter herausholten, trat Weltmeister Hans Lindberg im Duell gegen Peter Johannesson an. Johannesson parierte und verhinderte das siebte Gegentor. Im Gegenzug war Bartók über Halbrechts zum 6:2 erfolgreich. Zwar konnten sich die Gäste erneut durchsetzen, jedoch fanden die Lemgoer immer besser ins Spiel und verkürzten nach wölf Minuten durch Tim Suton zum 4:7.

 

Anschließend mussten die Lemgoer jedoch in Unterzahl agieren, da van Olphen eine Zeitstrafe absitzen musste. Trotz Unterzahl eroberte die Lemgoer Abwehr den Ball und Bartók verwandelte das 5:7. Kurze Zeit später erkämpften sich die Gastgeber den nächsten Ball und leiteten direkt einen Tempogegenstoß ein, den Patrick Zieker sicher zum 7:8 Anschlusstreffer einnetzte. Daraufhin zog auch Füchse-Trainer Velimir Petkovic seine erste Auszeit. Die Lemgoer Abwehr war für die Berliner kaum zu überwinden und der nächste Ball wurde abgefangen.

 

Bartók wurde in der zweiten Welle über die Mitte geholt und erzielte den 8:8-Ausgleich. In den folgenden Minuten schlossen die Lemgoer erneut zu hektisch ab und die Füchse konnten sich mit dem Treffer zum 8:11 eine erneute Drei-Tore-Führung erspielen. In der 19. Minute bekam Donát Bartók eine Pause und Isaias Guardiola kehrte nach seiner Verletzung zurück aufs Spielfeld. Mit ihm kam im Angriff etwas Ruhe rein, trotzdem wurde das Tempo hochgehalten und Alexander Engelhardt konnte zwei Minuten später den 10:11-Anschlusstreffer verwandeln.

 

Nach 24 Minuten konnte Guardiola zunächst den Ball auf seiner Seite abfangen und nach einem kurzen Doppelpass mit van Olphen zum 11:12 verkürzen. Als der TBV zunächst zum 12:12 ausgleichen konnte, hielt der neu eingewechselte Wyszomirski den Wurf auf sein Tor, van Olphen spielte einen riskanten Pass zu Zieker, der den Ball gerade noch aus der Luft pflücken konnte, sich gegen zwei Berliner durchsetzte und den TBV erstmals mit 13:12 in Führung brachte. Die Abwehr setzte die Füchse weiterhin unter Druck und Wyszomirski parierte den nächsten Ball auf sein Tor.

 

Sein Team nutzte die Chance im Angriff und ging vier Minuten vor der Halbzeit mit 14:12 in Führung. Eine Minute vor der Halbzeit schafften die Berliner den erneuten Ausgleich. Der TBV konnte die Zeit bis zur Sirene zwar runterspielen, jedoch musste der letzte Freiwurf fast von der Mittellinie ausgeführt werden. Den Ball warf Suton in den Block und die Mannschaften trennten sich zur Halbzeit mit einem 15:15-Unentschieden. Der TBV kam gut in die zweite Halbzeit und konnte direkt den ersten Ball im Berliner Tor zum 16:15 unterbringen.

 

Zu Beginn der zweiten 60 Minuten bekamen die Füchse zwei Zeitstrafen und der TBV nutzte die doppelte Überzahl, um auf Hornke abzuräumen und auf 18:16 zu erhöhen. Auch in der zweiten Halbzeit bekam die Lemgoer Abwehr Füchse-Kreisläufer Mijajlo Marsenic nur schwer unter Kontrolle, der die Abwehr mit seinen Sperren immer wieder vor neue Aufgaben stellte. Die Lipper hielten das Tempo weiterhin hoch und konnten die Führung immer wieder auf zwei Tore erhöhen, jedoch hielten die Füchse dagegen und konnten immer wieder Anschluss halten.

 

Als die Füchse die nächste Möglichkeit zum Ausgleich hatten, zeigte Wyszomirski die nächste starke Parade und rettete den Ball auf der Linie. Carlsbogård erhöhte im Gegenzug zum 24:22. 15 Minuten vor dem Schluss konnte Wyszomirski den nächsten Ball auf sein Tor entschärfen und Kehrmann zog die nächste Auszeit. Er brachte Bartók und Baijens für Carlsbogård und Guardiola im Angriff. Suton setze zum Stemmwurf an und tunnelte den Ball durch die Beine des, für Heinevetter, eingewechselten Malte Semisch im Tor zur 25:22-Führung.

 

Nachdem die Berliner erneut an Wyszomirski scheiterten, schloss seine Mannschaft den Angriff konzentriert ab und konnte zum ersten Mal die Führung auf vier Tore ausbauen. In der nächsten Abwehrsituation bekam Suton nach einem Foul eine Zweiminutenstrafe und die Berliner verkürzten per Siebenmeter zum 26:23. Der TBV nahm den Torhüter in Unterzahl raus, jedoch konnte der Angriff den Ball nicht im gegnerischen Tor unterbringen, da beim Wechsel mit Wyszomirski ein Wechselfehler begangen wurde, musste sich auch der TBV in doppelter Unterzahl dem Gegner stellen.

 

Guardiola kam im Angriff auf der halbrechten Position und konnte direkt einen Strafwurf herausholen, den Zieker, frech, per Heber gegen Semisch zum 27:24 verwandelte. In der 50. Minute war der TBV dann wieder vollständig und konnte durch Bartók mit 28:24 den alten Vier-Tore-Vorsprung herstellen.