Nach knapp acht Wochen Vorbereitung stand für den TBV Lemgo Lippe am Sonntag das erste Saisonspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen an. Gespielt wurde in der SAP-Arena in Mannheim. Trainer Florian Kehrmann musste auf Abwehrchef Fabian van Olphen verzichten, der sich am vergangenen Wochenende beim Pokalspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen am Oberschenkel verletzt hatte. Dafür stand Kreisläufer Theuerkauf nach einem grippalen Infekt wieder zur Verfügung.

 

Zusätzlich kamen Finn Hangstein und Linus Geis vom Team HandbALL am Sonntagmorgen nachgereist. Nachdem der TBV Lemgo Lippe in der ersten Halbzeit viele Schwierigkeiten mit dem Spielsystem der Löwen hatte, ging die Mannschaft von Trainer Florian Kehrmann mit einem 16:8 Rückstand in die Kabine. In der zweiten Hälfte wurde die Abwehr umgestellt und die Mannschaft arbeitete von Beginn an deutlich besser zusammen.

 

Zum Schluss konnte der TBV in der zweiten Halbzeit überzeugen, musste sich am Ende jedoch mit 28:21 gegen den Super Cup Gewinner geschlagen geben. Tim Suton be-reitete für seine Mitspieler einige Tore in der Partie vor und war mit fünf Toren zusätzlich bester TBV-Torschütze. Die Ostwestfalen starteten mit Johannesson im Tor, Zieker und Hornke auf den Au-ßenbahnen, Carlsbogård, Suton und Bartók im Rückraum und Klimek am Kreis im Angriff, in der Abwehr wechselte Bartók mit Guardiola.

 

Torhüter Johannesson kam gut in Partie und konnte in den ersten fünf Minuten einige Bälle der Gastgeber entschärfen. Trotzdem dauerte es knapp sechs Minuten, bis der TBV zum ersten Mal im gegnerischen Tor einnetzen konnte und durch Tim Suton zum 4:1 traf. Nach neuneinhalb Minuten zog Kehrmann beim Zwischenstand von 6:1 seine Grüne Karte und wechselte Kogut für Carlsbogård und Ebner kam für Bartók. Nachdem die Rhein-Neckar Löwen eine Zweiminutenstrafe kassierten, spielte der TBV im Angriff mit Kli-mek und Theuerkauf am Kreis.

 

In Überzahl räumte der TBV auf Hornke auf Außen ab, der zum 7:2 erfolgreich war. In der 15. Minute konnte Suton im Eins gegen Eins eine Zweiminutenstrafe gegen Kohlbacher rausholen. Die Löwen nahmen in Unter-zahl ihren Torhüter raus, schafften nach einem Tor nicht rechtzeitig zurück zu wechseln, was der TBV nutzte und mit einem Wurf aufs freie Tor auf 8:4 verkürzen konnte. Nach 20 Minuten erhielt Abutovic bereits seine zweite Zeitstrafe. Kurz darauf nahm Kehrmann seine zweite Auszeit und spielte in Überzahl weiterhin mit Theuerkauf und Klimek am Kreis, im Angriff kam Carlsbogård für Suton.

 

Fünf Minuten vor der Halbzeit zog auch Jacobsen seine Auszeit, nachdem seine Mannschaft zu viele einfache Fehler gemacht hatte. In der 27. Minute bekam Carlsbogård die erste Zweiminutenstrafe auf Lemgoer Seite. Im letzten Angriff spielte der TBV bis auf den Punkt und Suton sah den freien Klimek am Kreis, der zwei Sekunden vor der Sirene zum 16:8 Halbzeitstand treffen konnte. Zur zweiten Halbzeit stellte der TBV Lemgo Lippe auf eine offene 5:1-Deckung mit Patrick Zieker in der Spitze um.

 

Im Tor wechselte Kehrmann Johannesson gegen Wyszomirski, der ebenfalls gut in die Partie fand und verhinderte, dass der TBV in einen zu hohen Rückstand geriet. Nach 37 gespielten Minuten trat Theuerkauf nach einem Foul an Zieker an den Siebenmeterpunkt und verwandelte den Wurf zum 21:10. In der 44. Minute wurde dem TBV erneut ein Siebenmeter zugesprochen, den Tim Hornke sicher gegen Appelgren zum 23:12 einnetzen konnte.

 

Nachdem der TBV zwischenzeitlich mit 13 Toren das Nachsehen hatte, kämpfte sich die Mannschaft Tor um Tor wieder heran. Die Abwehr stand deutlich besser, sodass die Ostwestfalen einige einfache Tore erzielen konnten. Kehrmann nutzte knapp zehn Minuten vor dem Ende seine letzte Auszeit und gab kurze Anweisungen für den Angriff, die seine Mannschaft direkt in Form eines Kempa-Trickwurfs nach Anspiel von Suton auf Zieker umsetzte und verkürzte auf 24:16.

 

In der 53. Minute brachte Kehrmann Hübscher auf Linksaußen und Fynn Hangstein auf der Mitte. Der letzte Angriff für die Partie gehörte den Gastgebern, die kurz vor dem Abpfiff noch einmal erfolgreich waren und am Ende mit 28:21 gewinnen konnten.

 

Tore: Johannesson, Wyszomirski; Suton (5), Theuerkauf (4/1), Hornke (4/1), Carlsbogård (2), Bartók (2), Klimek (2), Zieker (2), Kogut, Guardiola, Ebner, Hübscher, Hangstein, Geis

 

Kehrmann: Wir sind schwer in die Partie gestartet und haben uns zu viele Fehler in der ersten Halbzeit geleistet. In der zweiten Hälfte haben wir dann die Abwehr umgestellt und sind deutlich besser ins Spiel gekommen, konnten Selbstvertrauen tanken und befreiter aufspielen. Jetzt freue ich mich auf das erste Heimspiel am Donnerstag gegen Wetzlar und auf ein Spiel auf Augenhöhe.