Tomate-Mozzarella mit Telemann Konzert mit 5-Gang-Fingerfood-Menü in der Johannes-Brahms-Musikschule.

Anlässlich des 250. Todestages von Georg Philipp Telemann hatte sich das Kollegium der Johannes-Brahms-Musikschule etwas Besonderes einfallen lassen: Letzten Samstag ließ man in der bis auf den letzten Platz besetzten Aula die alte Tradition der Tafelmusiken wieder aufleben. Dabei spielte jedoch – anders als bei einem barocken Festgelage – die Musik keine rein begleitende Neben-, sondern die Hauptrolle.

Eröffnet wurde der Abend mit den festlichen Klängen eines Blechblasquintetts aus Lehrern und Schülern, die zwei Sätze aus der „Musique Héroïque“ von Telemann spielten. Danach wurde den 70 Gästen an den gedeckten Tafeln ein Amuse gueule aus Tomate-Mozzarella-Spießchen mit einem Dressing serviert. Während man sich diese erste kulinarische Köstlichkeit schmecken ließ, gewährte der stellvertretende Schulleiter Stefan Claßen den Zuhörern Einblick in Leben und Werk des zu ehrenden barocken Komponisten. Dieses Konzept aus beständigem Wechsel von musikalischen Darbietungen von Schülern und Lehrkräften , gemeinsamem Essen sowie kurzweiliger Moderation, gepaart mit untermalenden Bildprojektionen, kam bei den Besuchern sehr gut an und wurde mit reichlich Applaus bedacht.

Unter den Musikbeiträgen, die durchweg von hoher Qualität waren, stach besonders die Vorführung der Gesangsklasse hervor. Sie hatten einige Szenen aus der Telemann zugeschriebenen, aber eigentlich von dem Komponisten C.E.F. Weyse stammenden komischen Kantate „Der Schulmeister“ vorbereitet. Der nicht nur stimmlich, sondern auch schauspielerisch überzeugende Nicolas Perret trat dabei als Lehrer vor die Klasse, dargestellt durch den Jugendchor „Paradise“. Sie ließen das Publikum an einer heiteren kleinen Gesangsstunde im alten Stil teilhaben.

Mit einem zeitgemäßen Arrangement zweier Bourrées holte das Saxophonensemble unter der Leitung von Piotr Techmanski die auch nach über zwei Stunden noch aufmerksam zuhörenden Besucher in die Jetzt-Zeit zurück. Telemann hätte an dieser kurzweiligen Veranstaltung zu seinen Ehren sicher auch seine wahre Freude gehabt.