VerbraucherzentraleAlter Vertrag und neues Handy – das führt oftmals zu unerwartetem Ärger und Zusatzkosten. Denn in viele aktuelle Smartphones passt nur noch die kleine sogenannte Nano-SIM. Eine Umfrage der Verbraucherzentrale NRW bei zehn Mobilfunkprovidern zeigte: Bis zu 25 Euro kostet der Zwangskartenwechsel.
Das ärgert mittlerweile viele: Neues Smartphone ausgepackt, alte SIM-Karte rein und – Feierabend. Grund für die unfreiwilligen Handypausen: Die meisten Hersteller haben die SIM-Schächte geschrumpft. Wie Vorreiter Apple setzen sie auf die kleine Nano-SIM. Größere SIM-Karten müssen leider draußen bleiben.
Anbieter warnen vor dem Versuch, die alte Karte mit Schere oder Stanze zu einer Nano-SIM zurecht zu schneiden. Nicht nur die Karte, sondern auch das Smartphone könnten dabei beschädigt werden. Obendrein droht der Verlust der Garantie.
Die einzig sichere Lösung des Problems heißt Zwangs-Kartenwechsel. Und der bringt vielen Providern einen netten Zusatz-Umsatz. Das jedenfalls ergab eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW bei zehn Unternehmen.
Besonders heftig wurde es für Vertragskunden. Bei O2 beispielsweise kostete der Austausch satte 24,99 Euro. Auch Freenet und 1&1 langten tüchtig zu: 19,95 und 15,39 Euro. Nur knapp dahinter folgte E-Plus mit 14,95 Euro für den Winz-Chip. Vodafone-Kunden wiederum waren mit 9,90 Euro dabei.
Was Handynutzer mit Vertrag irritieren mag: Prepaid-Kunden kamen tendenziell billiger weg. Spitzenreiter beim Abkassieren dieser Gruppe war Congstar mit 14,99 Euro. Glatte 10 Euro verlangten O2 und Freenet von den Vorauszahlern. Tchibo und Vodafone hielten die Hälfte für angemessen.
Dass es auch anders geht, zeigten Telekom, Base und Alditalk. Sie lieferten kostenlosen Ersatz für ihre unpassenden Prepaid-Karten. Telekom spendierte diesen Service auch für Vertragskunden.
Apropos Service: Nicht stets leicht auffindbar informierten Provider auf ihren Webseiten über ihre Tauschregeln und Preise. In der Regel läuft der Austausch über den Benutzeraccount.
Alternativ bieten sich die Warteschleifen der Hotlines an oder – so vorhanden – ein Besuch im stationären Shop. Das hat gegenüber der Internet- oder Telefonbestellung den Vorteil, dass die Nano-SIM direkt ins neue Smartphone gesteckt werden kann.
Pressemeldung Verbraucherzentrale NRW