Im Rahmen einer Projektwoche bekamen SchülerInnen des Herman Vöchting Gymnasiums nun Informationen zum Thema Recht aus erster Hand. Besuchten sie am Montag noch die Bezirksregierung in Detmold, so fanden sie sich am gestrigen Dienstag im großen Rathaussaal der Stadt Blomberg ein. Bürgermeister Klaus Geise begrüßte neben den SchülerInnen auch Dr. Jasmin Naal-Glaßer und Rechtsanwältin Melanie van Luin, die die Projektwoche begleiten. Geise veranschaulichte wie sich der Rat der Stadt Blomberg aufbaut und was an der kommunalen Selbstverwaltung Justiz ist. Er wies darauf hin, dass die eigentliche Arbeit in den Fachausschüssen geleistet werde, bevor diese dann durch einen Ratsbeschluss rechtsverbindlich werden. Nach einer sehr lebendigen Einleitung übergab der erste Bürger der Stadt an die Leiterin „Zentrale Dienste“ Annette Frank.

 

Die Fachbereichsleiterin brach im Folgenden von Deutschland über NRW und Lippe auf die Großgemeinde Blomberg herunter und erklärte, dass Blomberg der Gemeindeverordnung NRW unterliege. Auch erwähnte sie, dass es in Kürze ein kleines Jubiläum zu feiern gäbe: Vor fast 50 Jahren gab es die Gebietsreform, seit dieser Zeit sind die 19 Ortsteile der Großgemeinde zentral verwaltet und bilden die Großgemeinde Blomberg mit aktuell 15.622 Einwohnern. Neben einem Exkurs zum Thema Gewaltenteilung gab es auch ein wenig geschichtlichen Hintergrund. So wurde zum Beispiel das Blomberger Rathaus 1587 erbaut und der große Saal letztmalig 2012 renoviert. Damals war Saal die einzig große Versammlungsstätte in Blomberg, hier wurde geheiratet und im Ratskeller dann gefeiert.

 

„Wie wird man eigentlich Bürgermeister?“ „Eine berufliche bzw. fachliche Eignung ist rechtlich gesehen nicht erforderlich, allerdings hat unser Bürgermeister gleich zwei Studiengänge absolviert: Dipl. Verwaltungsfachwirt und Soziologe. Er ist in Doppelfunktion aktiv, ist Vorsitzender des Rats und Chef der Verwaltung – in Summe unterstehen ihm rund 180 Mitarbeiter“, antwortete Frank, die im Folgenden die einzelnen Fachbereiche der Stadt aufzeigte. Der Rat der Stadt Blomberg kann Ausschüsse bilden, muss dies jedoch nicht tun. Lediglich drei Ausschüsse sind Pflichtgremien, der Haupt-, der Finanz- und der Rechnungsprüfungsausschuss.

 

Hellhörig wurden doch einige, als Annette Frank erklärte, dass man im kommenden Jahr auch wieder Auszubildende einstellen werde. Ob schon neue Mitarbeiter für die Stadt unter den Anwesenden gewesen sind? In Summe eine informative Stunde für die zwölf Schülerinnen, denen Informationen aus der Praxis von Menschen zugespielt wurden, die tagtäglich mit dem Thema Recht zu tun haben. Gut eingestimmt auf Weiteres, sollte die nächste Station dann bei Stadtarchivar Dieter Zoremba im Archiv sein – so macht Schule bestimmt Spaß.