Liebe Blombergerinnen und Blomberger!

Wieder einmal geht ein Jahr zu Ende zu und wieder einmal war es ein Jahr in dem viel passiert ist – in Blomberg, in Deutschland und auch weltweit. Das Jahr begann bei uns mit einem Paukenschlag der Natur: Das Orkantief „Friederike“ setzte unserem Stadtforst kräftig zu. Es erinnerte ebenso wie der viel zu trockene Sommer eindringlich daran, dass wir uns in einem Klimawandel befinden, auf den wir uns definitiv einstellen müssen – aber mehr noch:

 

Wir müssen unseren Beitrag für die zwingend erforderliche Gegenbewegung leisten. Mit dem geplanten Ausbau der Windenergie übernehmen zum Beispiel unsere Stadtwerke, die BVB, hierbei eine positive Verantwortung. Eine Kleinstadt kann nur gedeihen, wenn alle gesellschaftlichen Kräfte gemeinsam und konstruktiv nach vorne arbeiten. Meine Meinung ist, dass wir das in Blomberg wieder einmal erfolgreich unter Beweis gestellt haben und die örtliche Politik dafür gute Rahmenbedingungen geschaffen hat.

 

So haben viele daran mitgewirkt, dass eine ehemalige Grundschule nun als „Haus am Paradies“ mit dem SOS-Beratungs- und dem städtischen Integrationszentrum mit neuem Leben erfüllt wird. Das Haus hat sich inzwischen zu einer vielfältig genutzten Einrichtung der Begegnung entwickelt. An dieser Stelle geht mein ausdrücklicher Dank an alle Ehrenamtlichen, die sich mittlerweile so beharrlich und mit großen Engagement um die Integration der hiesigen Flüchtlinge kümmern.

 

Zum Wohlfühlen in einer Stadt gehört unmittelbar ein gutes Rettungs- und Feuerwehrwesen. So wird zur ständigen Verbesserung der Brandschutzbedarfsplan Schritt für Schritt umgesetzt, zuletzt mit dem Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Herrentrup. Besonders erfreut bin ich, dass es gelungen ist, die neuen Rettungswachen der Johanniter Unfallhilfe und des Kreises Lippe in unserem Gewerbegebiert anzusiedeln: neben der Schaffung von Arbeitsplätzen bedeutet das einen dauerhaft hohen Standard der Versorgung für unsere Bevölkerung.

 

Blomberg ist ein attraktiver Wohnstandort – die große Nachfrage nach Bauplätzen und Wohnungen dokumentiert das. In Großenmarpe und in der Kernstadt wurden die neuen Baugebiete gut angenommen, am Blomberger „Sonnenhang“ gar 30 von 35 Bauplätzen sofort verkauft. Besondere Bedeutung genießt hierbei nicht zuletzt unsere Altstadt als lebendiges Stadtzentrum für die ganze Großgemeinde. Unsere positiven Maßnahmen der letzten Jahre haben das ausdrückliche Lob der NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach gefunden.

 

Sie betonte bei einem Besuch sichtlich beeindruckt, dass Blomberg in den letzten Jahren viel für eine identitätsstiftende Entwicklung der Innenstadt getan habe. Das ist eine schöne Bestätigung dafür, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Ähnlich dürfte es im Rückblick später einmal bei der Betrachtung der Stadteingänge sein. Die digitale Anzeigetafel und die Neugestaltung des Vattiparks werden schon bald für sich selbst sprechen.

 

Zwar prallten hierzu Meinungen kontrovers aufeinander, es wurde intensiv diskutiert und bisweilen auch Grenzen überschritten. Letztlich war jedoch die abschließende Debatte um die konkrete Umgestaltung des Vattiparks sehr konstruktiv und einvernehmlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass die jetzt gefundene Lösung dann im kommenden Jahr ihre Stärken zeigen und den südlichen Eingang unserer Stadt deutlich aufwerten wird. Darauf können wir uns freuen!

 

Letztlich ist die Gestaltung der Stadteingänge aber nur eine (kleine) Facette bei der Arbeit in und für unsere Stadt. Große und wichtige Themen werden laufend und fast unbemerkt von der Öffentlichkeit erfolgreich bearbeitet. Hierzu zähle ich insbesondere die erfolgreiche Haushaltskonsolidierung, eine moderne und attraktive Bildungslandschaft sowie nicht zuletzt gute Rahmenbedingungen für wirtschaftliches und ehrenamtliches Engagement.

 

Das Wohl und die Entwicklung unserer Stadt wird immer davon abhängen, dass sich genügend Bürgerinnen und Bürger für unser lokales Gemeinwesen einsetzen. Einer von ihnen war Oskar Wnendt, der Anfang des Jahres von uns gegangen ist. Mit ihm hat Blomberg einen besonderen Menschen verloren, dem das Wohl und die Weiterentwicklung seiner Heimatstadt in besonderer Weise am Herzen lag.

 

Sein unermüdliches Wirken sollte uns ermuntern und dazu auffordern, dass jeder an seiner Stelle und wir alle gemeinsam uns mit Herz und Verstand für unsere Stadt und unsere demokratische Gesellschaft engagieren. An dieser Stelle möchte ich noch einmal grundsätzlicher werden: Die Besinnung darauf, dass wir lokale, nationale und internationale Probleme und Konflikte nur gemeinsam werden lösen können, ist nötiger denn je.

 

Ich-Bezogenheit und Polarisierung nehmen aktuell nicht nur in vielen europäischen Gesellschaften, sondern auch bei uns in Deutschland zu. Abschottung, Nationalismus und Kompromisslosigkeit sind in Teilen Europas wieder hoffähig geworden. Mit diesen, unseren westlichen Werten zuwiderlaufenden Tendenzen werden sogar wieder Wahlen gewonnen. „Dieser Weg“, so unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner viel beachteten Rede, „ist nicht unser Weg, weil wir ein demokratisches, weltoffenes, friedliches und wirtschaftlich erfolgreiches Land sind und bleiben wollen.“

 

So wollen wir auch künftig für unsere auf Offenheit, Mitmenschlichkeit und Solidarität aufgebauten demokratischen Gesellschaft einstehen und wirken – im Großen wie im Kleinen. Die Basis legen wir in unserem Wirken und unserem Leben vor Ort. Hierfür tragen wir alle eine Verantwortung – gemeinsam können und werden wir ein liebens- und lebenswertes Blomberg erhalten und immer wieder fortentwickeln können!

 

Zunächst aber wünsche Ich wünsche Ihnen, liebe Blombergerinnen und Blomberger eine ruhige Weihnachtszeit und schöne Stunden möglichst im Kreise der Familie, mit Freunden oder Nachbarn. Für das Jahr 2019 wünsche ich Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit und Zufriedenheit.

 

Ihr

Bürgermeister
Klaus Geise